Der Ex-UBS-Manager Raoul Weil wird erstmals vor einem Gericht in Florida angehört. Anwälte des UBS-Whistleblowers Bradley Birkenfeld befürchten einen Deal, damit Weil einer Strafe entgeht.


Weil werde heute Dienstag vor dem Bundesgericht in Fort Lauderdale zur Anhörung erscheinen, Dollar auf freien Fuss, wie finews.ch berichtet hatte.

Weil droht eine mehrjährige Gefängnisstrafe wegen der Steuervergehen der UBS in den USA. Sein Anwalt Aaron Marcu von Freshfields Bruckhaus Deringer sagt, Weil werde vor Gericht erscheinen und auf unschuldig plädieren.

Für US-Behörden können Weils Aussagen peinlich werden

Mit Argusaugen verfolgen auch die Anwälte des UBS-Whistleblowers Bradley Birkenfeld den Weil-Fall. Birkenfeld hatte unter Weil als Kundenberater gearbeitet und mit seinen Geständnissen das nach US-Gesetzen illegale Geschäftsmodell der UBS im US-Offshore-Geschäft aufgedeckt.

Die Anwälte kritisieren die US-Behörden dafür, dass sie bislang nur «Opfer» und Whistleblower wie Birkenfeld strafrechtlich verfolgt haben, während die Verantwortlichen der Bank ungeschoren blieben. Die Whistleblower werden allerdings auch hoch entschädigt. Birkenfeld erhielt 104 Millionen Dollar.

Stephen Kohn, einer von Birkenfelds Anwälten sagt, Weil besitze so viel Insiderinformationen, dass es für die US-Behörden peinlich werden und ihnen zu grosse Milde nachgesagt werden könnte. Die UBS kam im Steuerfall mit einer Busse von 780 Millionen Dollar davon.«Weil weiss, wo all die Leichen im Keller liegen», so Kohn. Nun müsse das Justizdepartement mit der Steuerbehörde eng zusammenarbeiten, damit alle Schuldigen im Steuer-Fall identifiziert und bestraft werden könnten. Die Anwälte befürchten allerdings, auch Weil werde mit den US-Behörden einen Deal abschliessen.

Drahtzieher eines Milliarden-Betrugs?

Im Jahr 2008 hatte die Staatsanwaltschaft des südlichen Distrikts in Florida Weil wegen Verschwörung und Betrug angeklagt, weil er US-Bürgern Beihilfe zu Steuerhinterziehung geleistet haben soll.

Er war von 2002 bis 2007 Chef des Wealth Managements der UBS. In dieser Periode soll die Bank Offshore-Konten von rund 20'000 Amerikanern in der Höhe von 20 Milliarden Dollar geführt haben. Am US-Fiskus sollen so jährlich rund 300 Millionen Dollar an Steuern vorbeigeschleust worden sein.

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