Wo in der Schweizer Bankenlandschaft werden die höchsten Löhne bezahlt? Wo die tiefsten? finews.ch hat den grossen Vergleich gemacht.

Das Salär allein sollte zwar nicht allein ausschlaggebend für die Wahl des Arbeitsplatzes sein. Aber relevant ist es auf alle Fälle, zumal in der Bankenbranche die Löhne seit geraumer Zeit sinken, mit Ausnahme in den Kader- und Managementpositionen.

Wie finews.ch anhand der verfügbaren Kennzahlen der Gross- und Privatbanken bereits gezeigt hat, arbeitet es sich bei der Bank Vontobel zurzeit am besten. Der Durchschnittslohn pro Kopf beträgt bei der Zürcher Privatbank fast 290'000 Franken, womit weder UBS noch Credit Suisse und auch nicht Julius Bär konkurrieren können.

29 Banken im Vergleich

Wie aber ist die Bezahlung in den Kantonalbanken und in Instituten, die kaum edle Privatkundschaft aus dem In- und Ausland bedienen, die meist kein Asset Management haben und schon gar keine Investmentbank? Sondern die ländliche Bevölkerung der Schweiz als Kundschaft haben, die bloss ein Konto und möglicherweise auch einen Hypothekarkredit brauchen?

finews.ch hat die Saläre von 23 Kantonalbanken sowie sechs weiteren auf den Schweizer Markt fokussierten Banken erhoben und miteinander verglichen. Als Grundlage dienten dafür die Kennzahlen für 2013: Der jeweilige Personalaufwand und die Anzahl Vollzeitmitarbeiter.

Das Ergebnis ist auf den ersten Blick vielleicht nicht überraschend: Die Zürcher Kantonalbank zahlt mit durchschnittlich 176'629 Franken pro Kopf am besten. Dahinter folgen die Banque Cantonale Vaudoise (173'956) und die Zuger Kantonalbank (167'427). Das Schlusslicht bilden die ländlichen Kantonalbanken von Obwalden (116'597), Appenzell (106'598) und Bern (105'745).

KaB Lohn

Die Folgerungen:

1. Institute, die vor allem ein urbanes Einzugsgebiet und eine entsprechende Klientel haben, wenden pro Kopf deutlich mehr auf. Die Gründe dafür sind nicht nur offensichtlich, sonst würde sich die Nidwaldner KB nicht unter den Top-Zahlerinnen befinden (163'307). Klar ist aber, dass die Dienstleistungsbreite, wie sie die ZKB als Universalbank bietet, auch entsprechend ausgebildetes Personal braucht. Zudem entspricht es einem Gesamtbild, dass in Städten und ihren Einzugsgebieten die Löhne allgemein höher sind.

2. Offensichtlich ist auch: Wo Private Banking angeboten wird und einen relevanten Stellenwert im Geschäftsmodell hat, ist der Durchschnittswert höher, da ausgebildete Kundenberater mehr verdienen. Allerdings ist der Durchschnittslohn bei der Luzerner Kantonalbank (144'988) nur im Mittelfeld, jener der Graubündner Kantonalbank (118'874) gehört sogar zu den tiefsten. Eine Folgerung daraus: Innerhalb dieser Banken dürfte ein grösseres Lohngefälle herrschen.

3. Es herrscht ein Nord-Süd-Gefälle. Auffällig ist die BancaStato Ticinese, welche mit 74'440 Franken in diesem Vergleich nicht annähernd einen wettbewerbsfähigen Durchschnittslohn zahlt. Auch die Graubündner KB gehört zu den Tieflohn-Banken. Die besten Pakete erhalten die Angestellten im Norden, unter anderem in Basel, im Baselbiet und in Zürich.

4. Es gibt zwar ein Stadt-Land-Gefälle, wie unter Punkt 1 bereits dargelegt. Aber es gibt die berühmten Ausnahmen, wie die Nidwaldner KB, die besser zahlt als beispielsweise die Basler KB. Die Walliser KB (145'808) liegt ebenfalls im vorderen Mittelfeld, auch die Jurassische (140'540) und die Urner KB (140'911) halten als Institute ohne grösseres Ballungszentrum mit. Die Regel bestätigt wird durch die Appenzeller KB und die BEKB. Diese bedient zwar die Bundeshauptstadt, gleichzeitig aber auch das grösste ländliche Gebiet der Schweiz.

5. Eine politische Komponente spielt in der Salärstruktur eine Rolle. Je nachdem wie gross der Einfluss des jeweiligen Kantons auf die Bank noch ist, darf er auch die Löhne nach oben deckeln.

6. Die weiteren regional tätigen Banken wie Raiffeisen, Migros Bank, RBA, Clientis und Valiant liegen mit ihren Salären im hinteren Mittelfeld. Einzig die Bank Coop kann mit den Besten vorne mitmischen. Dies mag daran liegen, dass sie als Tochtergesellschaft ein ähnliches Lohngefüge wie die Basler KB aufweist. Die Differenz des Durchschnittslohns zur selbständigen Migros Bank beträgt fast 30'000 Franken.

Banken Durchschnittslohn

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