Der Co-Leiter der Investmentbank der Credit Suisse in Europa wird Finanzchef bei der Royal Bank of Scotland.

Über den Wechsel war schon vergangene Woche in britischen Medien spekuliert worden. Nun ist er aber offiziell: Ewen Stevenson (Bild) verlässt die Credit Suisse in London zugunsten der gebeutelten Royal Bank of Scotland (RBS), wie «Bloomberg» berichtet.

RBS-Chef Ross McEwan wird mit den Worten zitiert, Stevenson sei in den vergangenen Jahren ein wertvoller Partner von Banken und Regierungen gewesen, in den Bemühungen, nach der Krise das Vertrauen in die Finanzinstitutionen wiederherzustellen.

Nur ein Jahr Co-Chef in der Investmentbank

Erst letztes Jahr war Stevenson innerhalb der Credit Suisse in eine Topposition befördert worden. Zusammen mit Marisa Drew leitete er die Investmentbank für Europa, den Mittleren Osten und Afrika, nachdem der alleinige Chef Jamie Welch gegangen war. Stevenson hatte fortan zwei Jobs, denn er leitete zudem noch die Financial Institutions Group der Investmentbank in New York.

Ob es diese Doppelbelastung war, die den 47-Jährigen bewog, die Credit Suisse zu verlassen, ist nicht bekannt. Die Credit Suisse hat sich aber entschieden, fortan zwei Personen Stevensons Jobs machen zu lassen. In New York ist es Alejandro Przygoda und in London Mark Echlin, wie «Reuters» berichtet.

Höhere Karrierestufe, aber in einer kriselnden Bank

Stevenson rückt in der Karriereleiter eine Stufe höher und wird CFO eines grossen Bankenkonzerns. Die RBS steckt allerdings nach wie vor in einer tiefen Krise. Vor fünf Jahren war sie mit Milliarden Pfund von Steuergeldern verstaatlicht worden und noch immer kämpft sie mit den Nachwirkungen der Finanzkrise.

Zunächst wird restrukturiert

2013 erlitt die Bank einen Verlust von 12 Milliarden Pfund. CEO Ross McEwan, der im Oktober angetreten war, zieht ein Restrukturierungsprogramm durch, das die Verkleinerung der Investmentbank und die Zusammenlegung verschiedener Divisionen zum Ziel hat.

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