Das Aktienpaket von Mitgründer Patrick Bettscheider lag zunächst in einem Fonds der Mainfirst Bank – wo es nicht hingehörte. Jetzt ist die Beteiligung zurück in der Schweiz.

Käufer des Mainfirstanteils von 22 Prozent ist die Haron Holding in Zug, die dem Ethenea-Fondsmanager Luca Pesarini (Bild) gehört, wie die deutsche Investmentplattform «fondsprofessionell.de» schrieb. Pesarini leitet die Fondsgesellschaft Ethenea, die ihren Sitz in Wollerau hat.

Die Transaktion erfolgte wohl nicht ganz freiwillig. Denn die Mainfirst-Anteile von Bettscheider lagen während Wochen in einem Fonds der Mainfirst. Olgerd Eichler, Mitinhaber von Mainfirst und Manager des betreffenden Fonds, hatte Bettscheiders Anteile im Wert von 17 Millionen Euro in den Fonds eingebracht.

Investoren straften das Manöver ab

Das ist zwar nicht verboten. Aber es stellt zumindest einen Interessenkonflikt dar, wenn mit Geld von Investoren Anteile einer Firma gekauft werden, die den Fonds führt. Zudem ist die Mainfirst-Bank nicht an der Börse kotiert – was Fragen bezüglich der Bewertung aufwirft.

Fonds-Investoren schätzten dieses Manöver von Eichler überhaupt nicht. Der hoch angesehene Fondsmanager wurde abgestraft: Anleger zogen 700 Millionen Euro aus dem Fonds ab, der nun noch 1,2 Milliarden Euro schwer ist. Eichler sah seinen Fehler spät ein, aber er reagierte nun mit dem Verkauf. Mainfirst zufolge lag der Verkaufspreis pro Aktie um 3,6 Prozent höher als der Einstandspreis zum 28. März 2014.

Käufer Pesarini hatte schon zuvor Beziehungen zu Mainfirst. Von seiner früheren Tätigkeit bei Julius Bär in Deutschland dürfte er Bettscheider gut gekannt haben, der vor der Mainfirst-Gründung jahrelang für die Schweizer Privatbank tätig gewesen war.

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