Der ehemalige Generalstaatsanwalt bestätigte erstmals die Fälschung von gestohlenen Dateien. Frankreich habe die HSBC-Liste absichtlich abgeändert, um gewisse Namen zu verschleiern.

Vor rund zwei Jahren hatte die französische Zeitung «Le Monde» behauptet, die Liste mit von Hervé Falciani gestohlenen Kundendaten der HSBC Private Bank, sei gefälscht worden (finews.ch berichtete). Frankreich dementierte die Darstellung.

Jetzt bricht Eric de Montgolfier, Generalstaatsanwalt von Nizza, in einem Interview mit der Westschweizer Wirtschaftszeitung L'Agefi sein Schweigen. De Montgolfier, jetzt im Ruhestand, war mit der Falciani-Affäre betraut gewesen. Er führte von Beginn weg die Untersuchungen.

Rechte Hand eines französischen Ex-Ministers auf der Liste

Laut dem ehemaligen französischen Staatsanwalt hat Frankreich die Liste frisiert. Wer dies getan habe, sei nicht ganz klar. Mindestens ein Name wurde aber entfernt, bestätigte er: Jean-Charles Marchiani (im Text von L'Agefi fälschlicherweise mit Jean-Marc Marchiani bezeichnet).

Jean-Charles Marchiani, altgedienter Geheimdienstler und Ex-EU-Abgeordneter des 5. Europäischen Parlamentes, war Präfekt und Vertrauensmann des ehemaligen französischen Innenministers Charles Pasqua.

Marchiani ist kein unbeschriebenes Blatt. Er wurde im Jahr 2007 in der Affäre um Waffenlieferungen an Angola zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, wurde aber später vom damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy begnadigt.

Vermutungen bestätigt

Montgolfiers Aussage bestätigt jetzt die erste Vermutung von damals. Zur Erinnerung: 2010 erhielt die Schweizer Bundespolizei eine Kopie der Harddiscs und zur gleichen Zeit ein Dokument der IRCGN (Insitut de recherche criminelle de la gendarmerie nationale française).

Nach der Analyse der Harddiscs und des Dokuments der Gendarmerie seien gewisse Ungereimtheiten zu Tage getreten, insbesondere habe der Umfang der Daten nicht übereingestimmt, hiess es damals.

 

 

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