Mit dem neuen Angebot ‹Credit Suisse Invest› ändert sich für die CS-Mitarbeiter an der Front einiges. Der Private-Banking-Chef für die Schweiz, Christoph Brunner, sagt auch, weshalb seine Bank mit diesem Angebot so spät kommt.

Nach gut zwei Jahren Entwicklungszeit steht das neue Anlageberatungsangebot ‹Credit Suisse Invest› in den Startlöchern. Das Angebot ist eine Antwort auf den Trend nach mehr Beratung sowie Transparenz bei den Preisen und den erbrachten Leistungen im Private Banking.

Zwar ist der offizielle Start erst im kommenden April vorgesehen. Doch angelaufen ist bereits die Pilotphase. Bei den bestehenden Kunden seien bereits «einige Tausend Vertragsabschlüsse unterzeichnet worden», sagt Christoph Brunner (Bild) in einem Interview mit dem Fachmagazin «Schweizer Bank» (Artikel bezahlpflichtig). 

Im Rückstand?

Gegenüber der Konkurrenz reagierte die Credit Suisse (CS) relativ spät auf die Veränderungen im Private Banking. So lancierte die UBS bereits vor mehr als zwei Jahren ein vergleichbares Angebot. Brunner erklärt die Verspätung damit, dass man das Angebot nicht nur für einen kleinen Kreis zugänglich machen wollte, sondern für sämtliche Anlagekunden in der Schweiz.

Die Bank verspricht sich viel davon. So soll der Kunde künftig zwischen vier Beratungsformen mit unterschiedlicher Betreuungsintensität und Preisgestaltung wählen können. Die Preise sollen für die hiesige Kundschaft um bis zu 15 Prozent fallen, sagte Brunner bereits im vergangenen November gegenüber finews.ch.

Erst weniger, dann mehr

Auf mittlere Sicht werden die Erträge somit sinken. Doch langfristig ist man bei der CS überzeugt, sowohl bestehende als auch neue Kunden für dieses Produkt gewinnen zu könnent. Früheren Aussagen der Bank zufolge sollen so die Depotvolumen in der Schweiz innert fünf Jahren von 60 auf 100 Milliarden Franken steigen.

Bestehende und neue Kunden für «Credit Suisse Invest» zu begeistern, sei nun ein Kriterium für die «Incentivierung der CS-Kundenberater», betont Brunner. Weiter spielen das akquirierte Neugeld eine Rolle, aber auch die Einhaltung der Beratungsrichtlinien.

Mit dem iPad zum Kunden

Für die Kundenberater ändert sich zudem die Form der Beratung. Künftig ist beim Beratungsgespräch ein iPad dabei, das alle wichtigen Kundeninformationen, Portfolio-Risiken und Research-Informationen enthält. Dies führt laut Brunner zu einem ganz «neuen Beratungserlebnis».

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