Dass die US-Investmentbank Goldman Sachs Jungbanker wegen Schummeleien feuerte, sorgt an der Wall Street für einigen Aufruhr. Jetzt kommen weitere Peinlichkeiten ans Licht.

Bestrafung©Shutterstock

Das harte Vorgehen von Goldman Sachs gegen einige Jungbanker gab an der Wall Street jüngst mehr zu reden als das verhagelte Quartalsergebnis der amerikanischen Investmentbank. Auch finews.ch berichtete über die Entlassung von 20 Goldman-Novizen, nachdem diese wegen Schummeleien bei einem internen Test ertappt worden waren.

Der Aufregung am grössten Finanzplatz der Welt war gross – wobei eine Mehrheit überraschend Partei für die jungen Trickser ergriff. Die Entlassungen wurden als ungerechtfertigt empfunden; die härtere Gangart könnte eine Welle unfairer Kündigungen auslösen, warnten nicht wenige. Verhalte sich ein Mitarbeiter verdächtig, werde er dafür nicht mehr gerügt, sondern gleich entlassen, lautete die Befürchtung.

Zu früh bemitleidet

Doch nun zeigt sich: Das Mitleid für die 20 Goldman-Analysten dürfte verfrüht gewesen sein. Wie nun nämlich das Wirtschafts-Portal «Business Insider» aufdeckte, hatten sich die Bestraften mehr als töricht verhalten.

Laut Quellen innerhalb von Goldman Sachs habe die Bank den jungen «Analysts», also den Bankern ganz zuunterst in der Hackordnung des Wall-Street-Riesen, mehrere Tage zur Vorbereitung des Tests gegeben. Zudem wussten die Prüflinge, dass sie bei Nichtbestehen keine Konsequenzen zu fürchten hatten. Sie hätten das Examen bloss wiederholen müssen, berichten Insider.

«Nicht besonders schwierig»

Der Test selber sein «nicht besonders schwierig» gewesen und hätte lediglich eine Stunde gedauert, berichtete ein Teilnehmer des Examens. Trotzdem wurde geschummelt – und zwar ohne jede Raffinesse. So «googelten» die fehlbaren Prüflinge auf demselben firmeneigenen PC nach Antworten, auf dem sie auch die Prüfung schrieben.

Die Aufseher mussten also bloss den Verlauf kontrollieren, um den Schummeleien auf die Schliche zu kommen. Was prompt geschah.

Chance vertan

Da die Jungbanker vor Konsequenzen bei Tricksereien ausgiebig gewarnt worden waren, kannte die Bank dann keine Gnade. Das Verdikt ist besonders hart, wenn bedacht wird, dass Trainee-Stellen bei Goldman Sachs schwerer zu ergattern sind als Studienplätze an der amerikanischen Elite-Universität Harvard.

Die so Bestraften haben den Schaden – und brauchen sich nun um den Spott nicht zu sorgen. So ätzte das Satire-Finanz-Portal «Dealbreaker»: «Die Goldman-Schummler sind noch fetter, dümmer und fauler als gedacht.»

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