Nach wenigen Monaten bei Goldman Sachs sind 20 Junior-Banker ihren Job schon wieder los – weil sie bei sehr einfachen Tests schummelten. Dasselbe passierte unlängst mit einigen J.P. Morgan-Bankern. Wie die Branche reagiert.

Jeder hat in der Schulzeit schon mal abgeschrieben oder Spickzettel an die Prüfung mitgenommen. Wurde man erwischt, gab’s einen Rüffel vom Lehrer – und in der Regel eine Eins.

Zum Schummeln hinreissen liessen sich auch 20 junge Mitarbeiter der US-Investmentbank Goldman Sachs bei einem internen Test. Doch für die erst wenige Monate bei dem Unternehmen tätigen Leute blieb es nicht bei einer Rüge des Vorgesetzten – sie verloren allesamt ihren Job, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» kürzlich berichtete.

Dasselbe Schicksal in einer ähnlichen Sache erlitten unlängst auch zehn Mitarbeiter von J.P. Morgan, wie es weiter hiess.

Eine klare Regelverletzung

Die Schummelei der «Greenhorns» – es handelte sich um Banker um die 20 – ist umso unverständlicher, weil es sich bei den Prüfungen laut Bloomberg um sehr einfache Tests handelte (siehe Video). Wie geschummelt wurde und wie Goldman Sachs das Treiben aufdeckte, darüber gab die Bank keine Auskunft.

Nur soviel: Das Verhalten der betroffenen Mitarbeiter stelle eine klare Regelverletzung dar und sei komplett unvereinbar mit den Werten, welche Goldman Sachs vorgebe, so ein Sprecher.

Ein branchenweites Phänomen

Bekannt ist hingegen laut dem Bericht, dass sich die Banker Antworten auf Testfragen gegenseitig zuspielten – eine Praxis, die über Jahre hinweg Usus war und offenbar auch branchenweit angewendet wird. Darüber wurde bislang hinweggeschaut.

An der Wall Street zeigt man sich überrascht angesicht der Entlassungen; sie werden als eher ungerechtfertigt empfunden. Denn diese härtere Gangart könnte eine Welle unfairer Kündigungen auslösen, wie Arbeitsrechtler im Bericht mahnen. Verhalte sich ein Mitarbeiter verdächtig, werde er dafür nicht mehr gerügt, sondern gleich entlassen, so ihre Befürchtung.

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