Wenige Wochen nachdem sich die Basler Privatbank Baumann mit den US-Behörden geeinigt hat, bricht sie zu neuen Ufern auf. Sie vereinfacht ihre Führungsstruktur und expandiert.

Offiziell will sich die Privatbank Baumann zwar erst am 18. Januar 2016 äussern. Doch Recherchen von finews.ch zeigen, dass das Basler Finanzinstitut nach der kürzlichen Einigung mit den amerikanischen Justizbehörden in die Offensive geht.

Und: Im Gegensatz zu anderen Mitstreitern wie Pictet, Lombard Odier oder Mirabaud geben die «Baumänner» ihren Privatbanken-Status nicht etwa auf. Sie halten vielmehr an ihrer Kommanditstruktur als Personengesellschaft fest.

Haftung mit Haus und Hof

Mit anderen Worten: Die vier Teilhaber Matthias C.E. Preiswerk, Daniel O.A. Rüedi, Urs Baumann und Rolf Bühler haften nicht bloss mit dem Gesellschaftskapital, sondern darüber hinaus «mit Haus und Hof» für alle Entscheide. Damit sind sie echte Privatbankiers und tatsächlich unabhängig – dem Vernehmen nach wollen sie es auch ganz klar bleiben. Echte Privatbanken gibt es in der Schweiz gerade noch deren sieben.

Expansion nach Olten

Aber selbst in diesem «Rechtskleid» will sich das Unternehmen nun öffnen, seit es im vergangenen Dezember den US-Steuerstreit mit einer Zahlung von rund 7,7 Millionen Franken beigelegt hat, wie auch finews.ch berichtete.

Nachdem das Institut 2009 eine Niederlassung in Zürich eröffnet hatte und in der Folge eine Präsenz in der Ostschweiz prüfte, aber wieder verwarf, folgt jetzt der nächste grössere Expansionsschritt: Baumann & Cie ist ab sofort auch in Olten vertreten. Die neue Niederlassung steht unter der Leitung von Marco Fink, der schon seit einigen Jahren für das Unternehmen tätig ist und zuvor im Sold der Credit Suisse stand.

Organisatorische Veränderungen

Baumann betreibt eindeutig eine Politik der kleinen Schritte, nicht zuletzt, um dem Gebot der Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Organisatorisch will die Bank ihre Geschäftsleitung verkleinern: Neben den vier Partnern (wovon Urs Baumann nicht operativ tätig ist) besteht die Geschäftsleitung nun noch aus drei weiteren Mitgliedern; dem Leiter Handel, dem Leiter des Büros Zürich sowie einer weiteren Person, die für die Kundenbeziehungen am Firmensitz in Basel verantwortlich ist – letzterer Posten ist allerdings noch vakant.

Im neuerlichen Ausbau ist zudem die Niederlassung in Zürich. Die Vakanz nach dem Abgang des früheren Leiters Marcus H. Bühler Ende August 2014 zu Maerki Baumann hat inzwischen Christian Siegfried, ehemals LBBW (Schweiz), als neuer Chef in der Limmatstadt behoben. Das Team in Zürich umfasst aktuell sieben Personen, weitere Mitarbeiter werden gesucht.

Ausführlich wollen die Teilhaber am Montag, 18. Januar am Hauptsitz in Basel informieren.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.84%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.37%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
pixel