Der Steuerstreit mit den USA hat für Top-Kader der Privatbank Julius Bär ein unerwartetes Nachspiel. Das liess CEO Boris Collardi persönlich durchblicken.

Bald werde man einen definitive Einigung mit dem amerikanischen Justizepartement (Departement of Justice DoJ) erreicht haben: Das bekräftige die Zürcher Privatbank im Rahmen ihres Jahresabschlusses am Montag.

Die 547,25 Millionen Dollar, die das Institut für die Beilegung des US-Steuerstreits als Busse zurückgestellt hat, haben dabei eine überraschende Nebenwirkung.

Busse mit Konsequenzen

Wir nämlich Julius-Bär-CEO Boris Collardi am Montag überraschend bekanntgab, wird die Strafzahlung auf die Löhne der Cheftage bei der Privatbank durchschlagen. «Die Busse hat Konsequenzen», so Collardi. Er gehe davon aus, dass sein eigener Lohn, das Salär der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats gegenüber 2014 sinken werden. Die Details dazu folgten im Vergütungsbericht, so der Bär-CEO.

Collardi verdiente letztes Jahr insgesamt 5,72 Millonen Franken, sein Präsident Daniel Sauter 2,83 Millionen Franken.

Schwere Zeiten für Abkassierer

Als die Grossbank Credit Suisse (CS) 2014 im US-Steuerstreit eine Strafzahlung von 2,815 Milliarden Dollar leisten musste, minderte dies den Lohn des damaligen CS-Chef Brady Dougan nur um 1 Prozent.

Seither sind härtere Zeiten angebrochen. So strich die Deutsche Bank jüngst nach einem Jahresverlust von knapp 7 Milliarden Euro sämtliche Boni in der Chefetage. Bei der CS wiederum wird dieses Jahr durchs Band mit einem Rückgang der variablen Vergütungen von mehr als 10 Prozent gerechnet, wie finews.ch berichtete.

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