Keine UBS-Division hat die schwierigen Märkte zu Jahresbeginn mehr zu spüren bekommen als das Asset Management. Dort sorgt der Abgang eines einzelnen grossen Kunden für Aufsehen.

Die Angst der Kunden vor Börsenverlusten und damit verbunden die ungewöhnlich tiefen Transaktionsvolumen waren das grosse Thema der UBS im abgelaufenen Jahresviertel. Und bei keiner Division wird das deutlicher als im Asset Management, das dem Trend unmittelbar ausgesetzt war.

Wie die grösste Schweizer Bank am Dienstag berichtete, erlitt die von Ulrich Körner dirigerte Division einen deutlichen Ertragsrückgang; gegenüber dem starken Vorquartal sank der Vorsteuergewinn um fast einen Drittel von 153 auf 110 Millionen Franken. Der UBS zufolge ist dies vorab auf den Ausfall von an die Investment-Performance geknüpften Erträgen zurückzuführen – besonders betroffen sind Aktien-Produkte und die amerikanische UBS-Hedgefonds-Tochter O’Connor.

Dämpfer für die Überfliegerin

Damit erlebte Dawn Fitzpatrick, die letzten November das Ruder bei O’Connor übernahm und von finews.ch als eine der Aufsteigerinnen des Jahres bezeichnet wurde, einen ersten Rücksetzer.

Wohl noch schwerer als der temporäre Gewinnrückgang wiegen jedoch die Mittelabflüsse – Kunden, die ihr Geld einmal abgezogen haben, kommen meist nicht so schnell wieder zurück. Unter Ausklammerung der Mittelflüsse bei den Geldmarktfonds beliefen sich die Abflüsse von Nettoneugeldern auf 5,9 Milliarden, wie die Grossbank mitteilte.

Darin enthalten waren der «preisbedingte» Abfluss von nicht weniger 7,2 Milliarden Franken eines einzelnen Kunden – dieser war offenbar nicht mehr willens, die Gebühren der UBS zu zahlen. Ein happiger Abfluss also, dem nochmals 3,8 Milliarden folgten, weil Kunden (wie schon im Vorquartal) Liquidität brauchten, wie es weiter hiess.

Bald geht's ans Eingemachte

In beiden Fällen seien tiefmargige passive Produkte betroffen gewesen, versuchte die Grossbank am Dienstag zu beruhigen.

Dennoch sind die Abflüsse mehr als Nadelstiche für die Division, die nach einer Neuaufstellung wieder Fuss zu fassen sucht. Die UBS hat im Asset Management letztes Jahr ihr Distributionsnetz neu aufgestellt und die Produktepalette gekämmt – und ist deutlich effizienter geworden. Gleichzeitig verlor sie im Jahresvergleich 14 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen.

Bei einen solchen Start ins Jahr 2016 wird es demnach bald ans Eingemachte gehen.

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