Der Schweizer Derivate-Spezialist hat ein neues Betätigungsfeld entdeckt, wie Recherchen zeigen: Robo-Advisor. Die wendigen Zürcher wollen Kunden dort mit einem unschlagbaren Argument anlocken.

Kürzlich lud Leonteq seine strategischen Kunden zu einem Geheimtreffen. Vertreter von Banken, Broker, Versicherungen und Technologie-Firmen trafen sich in Singapur hinter geschlossenen Türen. Die Medien blieben draussen.

Dennoch sickerte nun das Thema der geheimen Runde durch. Wie das Singapurer Finanzportal «finews.asia» berichtete, soll die Zürcher Derivate-Spezialistin ihr neuestes Angbot angekündigt haben: Leonteq will ihrer Kundschaft die Dienste digitaler Vermögensverwalter zugänglich machen, so genannter Robo-Advisor.

Auf Bestehendes setzen

Wie das Portal mit Verweis auf anonyme Quellen berichtet, wollen die Zürcher dabei nicht das Rad neu erfinden. Sondern ihren Klienten exklusiven Zugang zu etablierten «Robotern», Datensammlern und Wertschriften-Aufbewahrungsfirmen bieten. Und das nicht nur weltweit – sondern auch noch gratis.

Gegenüber «finews.asia» wollte Leonteq das neue Angebot nicht kommentieren.

Gefragte «Killer App»

Martin Young von der Asset-Managemen-Firma Farringdon, der an den Treffen teilnahm, zeigte sich jedoch beeindruckt vom Gehörten. «Wir wären sehr interessiert an einer voll-integrierten Robo-Advisor-Lösung, wie sie Leonteq präsentiert», sagte er. Zusammen mit einem Dienst zur Aufbereitung von grossen Datenmengen hätten die Schweizer damit eine «Killer App» in der Hand, verriet Young.

Killer-App oder nicht: Mit dem gratis-Angebot könnte Leonteq diversen Fintech-Mitspielern am Markt das Fürchten lehren. Gleichtzeitig beweist die Derivate-Spezialistin einmal mehr ihre ungebrochene Innovationslust. So lancierte sie kürzlich mit dem «Teqlab» ein Innovations-Laboratorium in Singapur.

Flucht nach vorne?

Wie finews.ch exklusiv berichtete, startete in der Schweiz zudem Flynt, eine digitale Bank für Superreiche, an der CEO Jan Schoch beteiligt ist. Ob diese Firma Teil des neuen Robo-Advisor-Angebots wird, ist unklar.

Die fieberhaften Innovations-Aktivitäten kommen zu einer Zeit, in der die Firma Leonteq die schwierigste Phasen seit der Gründung 2007 durchmacht. An der Börse hat sie nach diversen Rückschlägen massiv an Vertrauen verloren. Die von Schoch mit Verve vorgetragene Wachstumsstory einer beliebig skalierbaren Leonteq-Plattform überzeugt nur noch begrenzt.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.28%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.94%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.27%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.74%
pixel