Oswald Grübel sieht einen Zusammenbruch der Geldpolitik kommen und das Heil in Goldinvestitionen. Der frühere Chef der UBS und Credit Suisse klingt dabei wie Marc Faber.

«Der Zusammenbruch dieser Politik wird kommen. Wirtschaftlich ergeben Nullzinsen keinen Sinn», sagt Oswald Grübel in einem Interview mit dem deutschen «Manager Magazin».

Die Absicherung vor dem Szenario seien Goldkäufe, so der frühere Chef der Credit Suisse und der UBS. «Ich kann nur empfehlen: Erhöhen Sie den Goldanteil in Ihren Anlagen auf 30 Prozent!»

Zuerst kommt der Vertrauensverlust

Damit schlägt Grübel ähnliche Töne an, wie der bekannteste Schweizer Crashprophet Marc Faber, der die Zinspolitik der Zentralbanken und die dadurch geschehende Marktmanipulation bereits seit Jahren anprangert und vor einem Zusammenbruch der Märkte warnt.

Grübels Szenario besteht in einem Vertrauensverlust der Bevölkerung in Währungen und Zentralbanken. In der Folge würden die Zinsen rasant steigen, professionelle Investoren ihre Anleihen losschlagen, aber keine Abnehmer mehr finden, da die Banken wegen zu hoher Kapitalvorschriften als Käufer ausfielen.

Investoren im Jammertal

Als besondere Gefahrenquelle hat Grübel riskante Unternehmensanleihen ausgemacht. «Der Ramschanleihemarkt wird die Investoren in ein Jammertal führen, aus dem keiner mehr herauskommt.»

Neben Gold sieht Grübel auch Immobilien als Krisenschutz: «Anleger sollten jetzt den Mut haben, Hypotheken aufzunehmen. Im Falle einer Geldentwertung können sie diese Schulden dann billiger zurückzahlen.»

Chancen zum Zugreifen

Grübel wäre aber nicht Grübel, wenn er den Crash fürchten würde. Vielmehr sieht der Börsenhändler in ihm darin sogar grosse Chancen. «2009 herrschten Panik und Weltuntergangsstimmung. Eine fantastische Kaufgelegenheit! Solche Gelegenheiten muss man nutzen. Damals konnte man sehr billig europäische und amerikanische Aktien kaufen, eine einmalige Chance.»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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