Die DZ Privatbank gibt ihre Geschäftstätigkeit in Singapur auf, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben. Auch das Geschäft in Zürich steht auf dem Prüfstand.

«Zwischenzeitlich konnte die angestrebte Kooperationsvereinbarung mit der Bank of Singapore (BoS) zum Abschluss gebracht werden. In diesem Zusammenhang wird die DZ Privatbank Singapur (PBSG) ihre Geschäftstätigkeit zum 31. Dezember 2016 einstellen». Das erklärte die DZ Privatbank auf Anfrage von finews.ch.

Die Kundenbetreuer der PBSG wechseln zur einheimischen Bank of Singapore und stehen den Kunden wie bisher als Ansprechpartner zur Verfügung, heisst es weiter.

Um den stark wachsenden Anforderungen am Finanzplatz Singapur besser begegnen zu können, hatte die DZ Privatbank bereits vor einem halben Jahr die Entscheidung getroffen, zukünftig mit einem vor Ort etablierten Kooperationspartner zusammenzuarbeiten, begründet die DZ Privatbank den Entscheid.

Ein «perfekter Sturm»

Für ausländische Finanzinstitute wird es auf dem Finanzplatz Singapur zunehmend schwierig, Private Banking profitabel zu betreiben. Denn immer mehr Regulation, kostenbewusstere Kunden, schwierige Finanzmärkte und der harte Wettbewerb lassen die Margen erodieren.

Man befände sich derzeit in einem «perfekten Sturm», sagte Urs Brutsch, Gründer der in Singapur ansässigen Vermögensverwaltungs-Boutique HP Wealth Management, kürzlich gegenüber finews.ch

Lokale Rivalen greifen zu

Für die BoS ist dies in diesem Jahr bereits die zweite Übernahme einer Auslandsbank. So schloss sie kürzlich die Akquisition der britischen Barclays Wealth ab. Und vor zwei Jahren übernahm die Singapurer DBS, die grösste Bank Südostasiens, das Asiengeschäft der Société Générale.

Die DZ Privatbank gehört mehrheitlich der Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank (DZ Bank) mit Sitz in Frankfurt am Main. Neben diversen Niederlassungen in Deutschland unterhält die DZ Privatbank auch eine Filiale in Zürich.

Notenstein liebäugelt mit DZ Privatbank Schweiz

Wie kürzlich bekannt wurde, führt die DZ Privatbank in der Limmatstadt Kooperationsgespräche mit der zur Raiffeisen Schweiz gehörenden Notenstein Privatbank.

Trotz den jüngsten Entwicklungen wolle die DZ Privatbank aber weiterhin an ihrer Strategie «lokal. national. International» festhalten und baue auch künftig auf ihr Private-Banking-Angebot an den internationalen Finanzplätzen Luxemburg und Zürich, versicherte die DZ Privatbank gegenüber finews.ch.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.71%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.43%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.56%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.65%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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