Die massiven Probleme beim Zertifikate-Anbieter Leonteq bleiben im Verwaltungsrat nicht ohne Folgen. Präsident Pierin Vincenz verzichtet auf einen Lohnanteil und muss zwei unabhängige Mitglieder finden.

Beim Spezialisten für Strukturierte Produkte Leonteq bleibt kein Stein auf dem anderen. Auch im Verwaltungsrat des im zweiten Halbjahr 2016 tief in die roten Zahlen gerutschten Unternehmens kommt es zu Veränderungen, wie aus einer Leonteq-Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht.

Der Verwaltungsrat habe einen Prozess eingeleitet, um seine Unabhängigkeit und Diversität zu stärken, war weiter zu erfahren. Bis zur Generalversammlung im Jahr 2018 sollen zwei zusätzliche unabhängige Mitglieder in das Gremium berufen werden. Leonteq-Investorin Raiffeisen unterstützt dies, indem sie ihr Anrecht auf einen zweiten Sitz im Gremium (gemäss Aktionärsbindungsvertrag mit den Gründungspartnern) nicht geltend macht.

Fehler eingestanden

Mit diesem Beschluss wird auch der Einfluss von Präsident Pierin Vincenz im Leonteq-Verwaltungsrat eingeschränkt. In der Mitteilung sagt Vincenz: «Als Verwaltungsrat stehen wir mit in der Verantwortung für die enttäuschenden Geschäftsergebnisse 2016 und die begangenen Fehler.»

Vincenz ist zwar heute nicht mehr direkt mit der Raiffeisen-Gruppe verbunden. Doch als früherer Raiffeisen-CEO ist er verantwortlich für den Einstieg der Genossenschaftsbank in Leonteq. Als Raiffeisen-Vertreter im Verwaltungsrat von Leonteq amtet heute Patrik Gisel, der aktuelle CEO der Ostschweizer Genossenschaftsbank.

Aufgestocktes Aufsichtsgremium

Lukas Ruflin, der Vizepräsident des Gremiums, ist als Gründungsmitglied und bedeutender Aktionär von Leonteq ebenfalls kein unabhängiges Mitglied im Verwaltungsrat, der nun von sieben auf neun Mitglieder aufgestockt wird.

Sowohl Vincenz als auch Ruflin gaben zudem bekannt, auf einen Teil ihres Salärs zu verzichten, der Präsident auf 34 Prozent, sein Vize auf 22 Prozent. Insgesamt liegt die Vergütung des Verwaltungsrats 40 Prozent unter dem durch die Generalversammlung 2016 genehmigten Budget.

Wie bereits am 19. Dezember 2016 angekündigt, hat die Geschäftsleitung auf Boni für 2016 verzichtet.

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