Die vier in den USA wegen der Beihilfe zur Steuerhinterziehung angeklagten Schweizer Bankleute werden nun per Interpol gesucht.

Dies sagte Kevin Downing, einer der ermittelnden US-Staatsanwälte am Donnerstag an einer Konferenz in Südkalifornien, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet. Und: Manche Banken hätten noch immer nicht realisiert, was die Folgen seien, wenn sie Amerikanern bei der Hinterziehung von Steuern helfen würden, sagte Downing weiter.

Diese Aussagen kommen zu einem Zeitpunkt, da in Schweizer Bankkreisen befürchtet wird, der Credit Suisse könnte bald das gleiche Schicksal blühen wie der UBS, die 2009 in die Mühlen der US-Justiz geraten war.

Probleme gehen weiter

In der Folge musste sie vertrauliche Kundendaten den US-Behörden liefern und eine Busse von 780 Millionen Dollar bezahlen. Der Image-Schaden war enorm. US-Staatsanwalt Downing sagte am Donnerstag auch, die UBS-Banker hätten, nachdem der Fall abgeschlossen gewesen sei, ihre strafbaren Handlungen fortgesetzt, über andere Banken und Finanzzentren wie Hongkong und Singapur.

«Ich bedaure, dass sich die Probleme fortsetzen», so Downing. Die Credit Suisse stellt sich nach wie vor auf den Standpunkt, dass die Anklage aus den USA nicht auf sie, sondern auf die einzelnen Bankangestellten ziele. Vor diesem Hintergrund will sie sich auch nicht weiter zum Fall äussern.

«CS wusste alles»

Emanuel Agustoni, einer der vier angeklagten Banker, erklärte Anfang dieser Woche, seine Aktivitäten bei der Kundenberatung seien mit vollem Wissen der Credit Suisse erfolgt.

Der US-Staatsanwalt erklärte in diesem Zusammenhang, Agustoni solle einen US-Anwalt suchen und sich den Behörden stellen. Und er betonte: «Die US-Behörden werden «beträchtliche» Kapazitäten» aufwenden, um die Banken, Bankangestellten und besonders auch die strafbaren Kunden zu verfolgen.

 

 

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