Die Risikokontrollen haben offenbar funktioniert. Die grossen Positionen des Händlers Kweku Adoboli waren sichtbar. Doch man ging der Sache zu wenig nach.

In einem internen Memo von Sergio Ermotti, welches finews.ch vorliegt, schreibt der UBS-CEO, dass die Risikokontrolle der Bank funktioniert habe. «Unsere interne Untersuchung deutet darauf hin, dass die Risikokontrollsysteme zwar unautorisierte oder ungeklärte Aktivitäten angezeigt haben. Doch ist man dem zu wenig nachgegangen», so Ermotti.

Es wurden keine «geeigneten Massnahmen getroffen, um die Durchsetzung der bestehenden Kontrollen sicherzustellen», ergänzt der CEO. Damit widerlegt Ermotti die Spekulationen, wonach das Kontrollsystem nicht richtig funktioniert habe. Offensichtlich war es menschliches Versagen, das den hohen Verlust zugelassen hat.

Säuberungsaktion ist am Laufen

Daher werden bei der UBS weitere Köpfe rollen. Bereits habe die beiden Co-Chefs des Bereichs Global Equities ihren Dienst quittieren müssen, wie finews.ch bereits gestern Abend berichtete.

Weitere Angestellte wurden zwischenzeitlich freigestellt und warten auf disziplinarische Massnahmen. Dies schreibt Investmentbanking-Chef Carsten Kengeter in einem weiteren internen Memo, das finews.ch vorliegt.

Die UBS sei nun daran, die internen Mängel zu beheben. «Ich werde persönlich dafür sorgen, dass jegliche institutionellen Mängel, die diese Überprüfungen zutage fördern, rasch und entschlossen behoben werden», fügt Ermotti an.

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