Die Staatsverschuldung der PIIGS-Länder ist mittlerweile so gross, dass Liquidität und Solvenz europäischer Banken in Frage gestellt werden müssen. 

RichMattioneDas erste Opfer der europäischen Staatschuldenkrise war die globale Wirtschaft. Europas Banken und Investoren, die sie finanziert haben, werden nun die nächsten sein. Dies schreibt Richard «Rich» Mattione (Bild) von GMO in seinem neusten White Paper mit dem Titel «You can bank on it: European banks need tons of money».

Während einige Länder die Probleme bereits erkannt hätten und bemüht seien, sie zu verstehen und zu lösen, würden manche nach wie vor denken, sie seien immun, schreibt Mattione weiter.

Europäische Banken? Nein danke!

Eines hätten indessen alle Länder gemeinsam – sie liessen es zu, dass politische Faktoren Entscheidungen beeinflussen, welche eigentlich auf regulatorischen und wirtschaftlichen Überlegungen fundieren müssten. Damit ist für Mattione, bis die Kreditprobleme und der Kapitalbedarf der Banken geklärt sind, das Motto klar: «European Banks – No thanks!».

Denn die Staatsverschuldung der PIIGS Länder (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien) sei mittlerweile so gross, dass Liquidität und Solvenz europäischer Banken in Frage gestellt werden müssten, sagt Mattione.

Gewaltige Belastungen für das Finanzsystem

Bereits in seinem letzten White Paper «Et tu, Berlusconi?» wies Mattione darauf hin, dass der Bankrott Griechenlands und die Verschuldung der übrigen Staaten gewaltige Belastungen für das Finanzsystem darstellten und es möglicherweise bis zu einem Jahrzehnt dauern könnte, bis die Probleme gelöst werden können.

Einige Banken hätten schon damit begonnen, ihr Tafelsilber zu verkaufen, um ihre Kapitalbasis zu stärken. Doch wie viel Geld die Banken tatsächlich brauchen, sei abhängig davon, welche Auflagen ihnen von der Politik gemacht würden, so Mattione weiter.

Banken brauchen «tonnenweise» Geld

In den bisher genannten 100 Milliarden Euro ist eine Rezession noch nicht eingerechnet. In jedem Fall benötigen die europäischen Banken «tonnenweise» Geld, ist Mattione überzeugt

Lesen Sie im vollständigen White Paper, welche Szenarien den Europäischen Banken möglicherweise drohen, und welchen Kapitalbedarf diese mit sich ziehen würden.


 

Inzwischen gab in einem Communiqué auch der Crédit Agricole den Verkauf seiner Private-Equity-Sparte bekannt, um zu frischen Mitteln zu kommen.

Zudem kündigte die Deutsche Bank an, ihr Asset Management zu veräussern, um sich neues Kapital zu beschaffen. Mehr darüber unter diesem Link

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