Auffallend ist es schon, wie viele ehemalige Credit-Suisse-Mitarbeiter im Laufe der Zeit eine Führungsposition bei einer anderen Bank übernehmen.

Bankmitarbeiter

Beispiele dafür gibt es zuhauf: Joachim Strähle: CEO bei der Bank Sarasin, Boris Collardi: CEO bei der Bank Julius Bär, oder Veit de Maddalena: CEO bei der Rothschild Bank. Allesamt haben sie einst bei der Credit Suisse ihre Sporen abverdient.

Aber auch im internationalen Kontext tauchen ehemalige Credit-Suisse-Kräfte in Top-Positionen auf: Stephen Hester: CEO der Royal Bank of Scotland, Hans-Jörg Rudloff, Chairman von Barclays Capital oder John J. Mack: bis vor kurzem noch Chairman der US-Investmentbank Morgan Stanley und zuvor deren CEO.

Spontaner und dynamischer?

Last but not least sei hier auch Josef Ackermann erwähnt, der noch bis Mai die Geschicke der Deutschen Bank leitet, bevor er möglicherweise als Verwaltungsratspräsident zur Zurich wechselt. Dort amtet übrigens ebenfalls ein ehemaliger CS-Mann als CEO: Martin Senn.

Bis vor kurzem hatte selbst die UBS mit Oswald Grübel einen Credit-Suisse-Veteranen an der Spitze. Ob es umgekehrt jemals so weit gekommen wäre, ist schlecht vorstellbar. Grübel erklärte diese Woche in einem Interview mit der «Handelszeitung», dass man bei der CS immer «spontaner und dynamischer» gewesen sei als bei der UBS.

Mehr Bürokratie bei der UBS?

Ausserdem habe die Credit Suisse stets weniger Bürokratie gehabt, sagte Grübel weiter und vermutet, dass möglicherweise die Fusion von Bankgesellschaft und Bankverein zur UBS die Bürokratie gefördert habe.

Gut möglich, das der früher vor allem bei der Schweizerischen Bankgesellschaft weit verbreitete Militärgeist die Leute loyaler gemacht hat, als dies bei der CS der Fall war oder immer noch ist.

Amerikanisch geprägt

Umgekehrt war die Credit Suisse immer mehr von amerikanischen Einflüssen geprägt, was unter anderem mit der weit zurückliegenden Übernahme der amerikanischen Investmentbank First Boston und den personellen Affinitäten von CS-Übervater Rainer E. Gut zu Amerika zu tun hat. Vor diesem Hintergrund könnte die US-Mentalität im Denken der CS-Leute durchaus zu einer grösseren Wechselbereitschaft im Job geführt haben.

Die Liste ehemaliger CS-Leute, die heute in Chefpositionen anderer Banken sitzen, liesse sich noch enorm verlängern, und sie könnte zum Schlussfolgerung verleiten, dass die CS-Banker das bessere Rüstzeug mitbringen als die UBS-Mitarbeiter, um sich in der Branche durchzusetzen. Ist das so?

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War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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