Ein deutscher Wirtschaftsprofessor erwägt eine Strafanzeige gegen die Valiant Bank. Mit diesem Schritt will er eine «alte Geschichte» ins Schweinwerferlicht zerren.

Am letzten Mittwoch rügte die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma die Valiant Bank und warf ihr «Marktmanipulation» vor, wie auch finews.ch berichtete. Nun kommt ein bekannter Aktionärsschützer zum Vorschein, der die Gunst der Stunde nutzen will, wie die «Sonntagszeitung» schreibt.

Der streitbare Professor der Universität Würzburg, Ekkehard Wenger, sieht sich durch das Finma-Urteil nun bestätigt: Aus seiner Sicht seien durch die Marktmanipulation durchaus Aktionäre geschädigt worden. Deshalb prüfe er eine Strafanzeige gegen die Führung der Bankengruppe.

Konkret bestehe der Verdacht, dass ehemalige Aktionäre der Spar- und Leihkasse Steffisburg (SLS) durch die Valiant Bank benachteiligt worden seien, erklärte Wenger gegenüber der «Sonntagszeitung».

Verstaubte Geschichte

Drehen wir das Rad der Zeit zurück: Die Bank bezahlte die Übernahme der Spar- und Leihkasse Steffisburg im Jahr 2009 vollständig in eigenen Aktien, wobei ihr natürlich der hohe Kurs zugute kam.

Die SLS-Teilhaber erhielten für jede SLS-Aktie 23 Valiant-Aktien, die – wie wir heute wissen – überbewertet waren. So lautet auch der Vorwurf der Finma: Die Valiant habe den Kurs der eigenen Aktien künstlich hoch gehalten.

Viele ehemalige SLS-Aktionäre dürften auf Grund des Kurssturzes im Herbst 2010 zu jenen gehört haben, die der Einbruch der Valiant-Aktien besonders geschmerzt hat. Umstritten bleibt indessen, ob die Valiant Bank den Kurs schon zu diesem Zeitpunkt in unlauterer Weise beeinflusst hat.

Die Finma hat lediglich den Zeitraum von August bis Oktober 2010 unter die Lupe genommen.

Bereits ein Verfahren hängig

Wenger – selber ehemaliger SLS-Aktionär – hatte bereits 2009 versucht, nicht 23, sondern 57 Aktien pro SLS-Aktie herauszupressen. Die Valiant-Spitze begründete das Umtauschverhältnis zu jener Zeit unter anderem ausgerechnet mit dem hohen Valiant-Aktienkurs.

Wenger hat daraufhin schon Anfang 2010 wegen des aus seiner Sicht zu tiefen Preises ein zivilrechtliches Verfahren gegen die Valiant ausgelöst, das offenbar nach wie vor hängig ist, wie die «Sonntagszeitung» schreibt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.47%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.2%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.76%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.32%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.25%
pixel