Die Gefahr, dass die besten Leute abwandern, wenn sie keine hohen Löhne mehr verdienen, stellt sich immer weniger, sagt UBS-Präsident Axel Weber.

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Axel Weber (Bild), Verwaltungsratspräsident der UBS, ist überzeugt, dass sich im Arbeitsmarkt einiges ändert.

Vor dem Hintergrund des jüngsten Umbaus bei der grössten Schweizer Bank sagt er im Interview (online nicht verfügbar) mit der «Handelszeitung»: «Die Gefahr, die seit zehn Jahren kolportiert wird, wonach man die besten Leute verliert, wenn man keine hohen Löhne zahlt, die stellt sich weniger in dieser Form.»

Weber liefert auch gleich die Erklärung dafür: «Weil mittlerweile alle Investmentbanken, gerade auch in London, wo wir jenen Teil der Stellen abbauen, angekündigt haben, ihre Kapazitäten anpassen. Angesichts dieser Entwicklung ist es offensichtlich, dass die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes nicht mehr so ist wie früher in den Boomjahren.»

Ähnlich äussert sich Axel Weber auch in der «Aargauer Zeitung».

Gefahr eines Schattenbanken-Systems

Angesichts der abwandernden Investmentbanker, die eigene Firmen, wie Hedge Funds, gründen, stellt die «Handelszeitung» die Frage, ob dadurch nicht ein Schattenbanken-System entstehe, dass kaum überwacht sei.

Weber dazu: Je stärker der Bankensektor reguliert werde, desto grösser sei tatsächlich die Gefahr, dass Aktivitäten in den Schattenbanken- oder nichtregulierten Bereich abwanderten. Deswegen gebe es auch Diskussionen.

Absehbare Marktentwicklung

«Mit unseren aktuellen Entscheiden nehmen wir lediglich eine absehbare Entwicklung an den Märkten und im regulatorischen Umfeld vorweg. Wir tun das nicht scheibchenweise, sondern komplett durchdekliniert im Hinblick auf 2019, wenn sämtliche Regulatorien in Kraft sein werden», ergänzt Weber.

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