Wie die Helvetier ihren Weg zu einem erfolgreichen finanziellen Wirtschaften fanden – eine Weihnachtsgeschichte von Jakob Schaad von der Bankiervereinigung.

Jakob_Schaad_1Von Jakob Schaad, Leiter Finanzmärkte International und stv. Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schweizerischen Bankiervereinigung

Es begab sich zu der Zeit, dass ein Gebot der Grossen Kaiser ausging, dass alle Welt für finanzielle Belange neu eingeschätzt und geregelt würde. Und diese Einschätzung und Regelung sollte die Einzige sein und begann zu der Zeit, als eine grosse Finanzkrise die Erde heimgesucht hatte.

Da machten sich auch die Helvetier auf, um sich einschätzen zu lassen und neue Regeln zu finden für das finanzielle Wirtschaften.

Aber es war schwierig, denn alle sahen zwar den hellen Stern am Himmel, von dem die Kunde ergangen war und der ihnen den Weg weisen sollte. Nur sahen sie ihn nicht alle am gleichen Ort. Je nach Herkunft der Suchenden, wies er nach Norden, Osten, Süden oder nach Westen, ja gar in alle Richtungen der Winde. Und jeder hielt den Stern, den er sah, für den richtigen. So kam es, dass die Helvetier lange in heillosem Durcheinander umherirrten, um ihr Heil zu finden. Man hörte weit über ihre Grenzen ihr Trampeln und Streiten.

Jenseits ihrer Grenzen freuten sich derweil ihre Konkurrenten ob ihrer Uneinigkeit. Denn wenn die sonst so tüchtigen Helvetier noch lange darüber stritten, in welche Richtung zu gehen war, würde man das finanzielle Wirtschaften von ihnen übernehmen können.

Erst spät hielten die Helvetier schliesslich vor Erschöpfung inne, um sich die Augen zu reiben. Und erst dann fanden sie zu ihrem Augenmass zurück und gewahrten, wo genau ihr Stern sie hinwies.

Und es war wie immer, wenn sich die Helvetier schliesslich auf etwas geeinigt hatten. Sie machten sich auf in die Richtung ihres Sterns und fanden trotz Störmanövern rund um sie herum ihren Weg, welcher ihnen für alle Zeiten ein erfolgreiches finanzielles Wirtschaften ermöglichte.