Der HSBC-Datendieb Hervé Falciani hat eine neue Karriere gestartet. Er ist politischer Berater der spanischen Newcomer-Partei Partido X in ihrem Kampf gegen die Korruption.

Hervé Falciani habe seine Tätigkeit bei der Partido X am Dienstag aufgenommen, wie die «New York Times» berichtet. Partido X habe in Madrid und in sechs weiteren Städten einen Crowfunding-Anlass durchgeführt, um Spenden für ihren Antikorruptionskampf zu sammeln.

Falciani habe dabei eine Präsentation via Skype abgehalten.

Der 41-jährige ehemalige HSBC-Informatikmitarbeiter lebt unter Polizeiaufsicht in Frankreich, wo er mit den Strafverfolgungsbehörden in Steuerbetrugsfällen zusammenarbeitet.

Strategien gegen Steuerflucht

«Wir alle haben als Bürger eine Verantwortung zu tragen», sagt Falciani zu seiner Rolle bei Partido X. «Wir haben Regeln und wir haben Rechte, und es ist unsere Pflicht, dass wir für Transparenz bei Regierungen und Banken sorgen».

Falcianis spektakulärer Datenklau bei der HSBC Private Bank in Genf hatte Spanien ermöglicht, mehr als 260 Millionen Euro von über 650 Steuerflüchtlingen sicherzustellen. In Frankreich waren es rund 186 Millionen Euro.

Französische Steuerbehörden haben kürzlich bestätigt, dass sie mit Falciani zusammenarbeiten, um Strategien gegen die Steuerflucht zu entwickeln.

Partido X ist weitgehend anonym

Der IT-Spezialist hatte bei der HSBC Private Bank in Genf gearbeitet. Seine gestohlenen Kundendaten bildeten den Kern der so genannten Lagarde-Liste, die in Griechenland zur Entlarvung von Oligarchen und Politikern beitrug, die Steuern hinterzogen hatten.

«Wir werden unsere Anstrengungen fortsetzen», sagte Falciani am Dienstag weiter. «Fehlende Kontrollen über Banken haben zu gefährlichen Situationen geführt. Man kann keinen Institutionen vertrauen, ohne sie wirklich zu kontrollieren.»

Partido X war im vergangenen Winter gegründet worden. Sie kommuniziert hauptsächlich via Internet und steht in der Kritik, weil ihre Mitglieder weitgehend anonym sind.

 

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