Er war der engste Berater von US-Präsident Barack Obama und verfügt über beste Kontakte ins Weisse Haus. Jetzt wird er Partner bei einem Schweizer Hedge Fund.
Bill Daley selbst hat seine neue Tätigkeit in einem Interview mit der «Chicago Tribune» angekündigt. «Das ist mein erstes Startup», sagte der 65-Jährige, der sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft Karriere gemacht hat.
Das Startup hat seinen Sitz in Zug und ist der Hedge Fund Argentière Capital. Er wurde im vergangenen Jahr von Deepak Gulati gegründet, der zuvor den Aktien-Eigenhandel bei J.P. Morgan geleitet hatte.
Ein Polit-Profi und eine Handvoll Star-Trader
Auch Daley war bei J.P. Morgan: Er war Chairman für die Region Mittlerer Westen und Leiter des Bereich Corporate Social Responsability. Daley war aber noch viel mehr: Vor seinem Job bei der Bank war er ein Top-Manager beim Telekommunikationskonzern SBC und später bei AT&T.
Im Jahr 2011 berief in Barack Obama ins Weisse Haus, wo Daley den Posten des Chief of Staff von Emanuel Rahm übernahm. Jetzt will der Polit-Profi in der Schweiz mit einer Handvoll von Star-Tradern im Hedge-Fund-Geschäft Fuss fassen.
Über 15 Prozent Rendite jährlich
Gulati hatte den Hedge Fund 2013 mit sieben Mitgliedern seines J.P Morgan-Teams gestartet und dabei über rund 300 Millionen Dollar Anlagekapital verfügt. Der 36-Jährige galt als Star-Trader bei J.P. Morgan. Sein Desk soll jährlich über 15 Prozent Rendite erwirtschaftet haben.
Seinen bei J.P. Morgan aufgebauten Track-Record darf er mit dem Segen der Bank weiter verwenden. Die Investmentbank musste den Eigenhandel ohnehin aufgeben. Im Jahr 2011 umging sie die neue Volcker-Rule, welche den Eigenhandel verbot, indem sie ihre Eigenhandel-Desks ins Asset Management verlegte. Gulati arbeitete in Zürich und in London.
Inzwischen ist sein Argentière-Team weiter gewachsen und der Hedge Fund soll bereits 500 Millionen Dollar schwer sein. Von Argentière Capital war für finews.ch niemand erreichbar.
Den politischen Puls fühlen
Daley gefällt vor allem die Idee, dass das Team von J.P. Morgan praktisch geschlossen zu Argentière Capital ging und hervorragend eingespielt ist. In Zug wird Daley aber selten auftauchen, wenn überhaupt.
Er wird in Chicago bleiben, wo er seine Kontakte zur Politik und ins Weisse Haus spielen lassen kann. «Politik beeinflusst Hedge Funds mehr als vieles andere», sagt er.
Chief of Staff bei Obama
Zu US-Präsident Obama pflegt Daley eine lange Beziehung aus alten Chicagoer Tagen. Als Chief of Staff war er während eines Jahres der engste Berater des Präsidenten gewesen. Auch Bill Clinton hat früher seine Dienste in Anspruch genommen.
Eigene politische Ambitionen begrub Daley im vergangenen Jahr. Seine Kandidatur auf den Gouverneurs-Posten im US-Staat Illinois brach er überraschend ab.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.62%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.42%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.4%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.28%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.28%
