Der US-Vermögensverwalter löst die Suche nach einem neuen Schweiz-Chef anders: Wie Recherchen von finews.ch ergaben, schliesst GMO gleich das ganze Büro in Zürich.

Zwölf Jahre lang unterhielt der unabhängige Vermögensverwalter GMO von Investorenlegende Jeremy Grantham (Bild) eine Schweizer Niederlassung in Zürich. Doch nun ist es damit vorbei. Recherchen von finews.ch haben ergeben: Die Schweizer GMO-Niederlassung wird geschlossen.

GMO-Sprecher Christian Weber bestätigt dies: «GMO hat entschieden, den Schweizer Markt aus den Niederlanden heraus zu bearbeiten. Das ist effizienter, da heute bereits ein Teil des GMO-Teams in Amsterdam Schweizer Kunden betreut.»

Erst vor zwei Jahren einen Länderchef bestellt

Dabei hatte der US-Vermögensverwalter noch vor wenigen Jahren in der Schweiz grössere Ziele verfolgt: Im Sommer 2012 hatte GMO mit Marcel Salzmann einen erfahrenen Kundenberater von Invesco geholt und zum Länderchef gemacht. Regelmässig flog auch GMO-Gründer Jeremy Grantham nach Zürich zu Investoren-Konferenzen.

Salzmann hielt es aber nur anderthalb Jahre auf dem Posten. Im Dezember 2013 wechselte er zu Allianz Global Investors, wo er wiederum Schweiz-Chef ist.

Nur noch eine Angestellte

Grosse Pläne konnte Salzmann bei GMO Schweiz offenbar nicht verwirklichen. Die Niederlassung beschäftigte neben ihm noch eine Kundenberaterin, Carly Brewster. Die Australierin verfolgte in der Schweiz auch eine Gesangskarriere.

Nach Salzmanns Abgang suchte GMO vergeblich nach einer geeigneten Person für Zürich. Gleichzeitig wurde das Team in Amsterdam erweitert.

In zwölf Jahren keine kritische Grösse erreicht

Die Lösung liegt nun darin, die Schweizer Kunden von Amsterdam aus zu betreuen. «Am Commitment von GMO für den Schweizer Markt ändert die Schliessung des Büros in Zürich nichts». Carly Brewster werde in die Niederlanden ziehen. Bart Noordman wird sowohl das Schweiz- als auch das Niederlanden-Geschäft leiten.

Als Teil-Rückzug muss die Schliessung aber dennoch interpretiert werden. Hat es GMO doch in zwölf Jahren nicht geschafft, in der Schweiz eine Relevanz zu erreichen, die den Aufbau eines grösseren Teams notwendig gemacht hätte. Weltweit verwaltet GMO über 100 Milliarden Dollar Kundengelder.

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