Axel Weber und Urs Rohner sitzen neu im Verwaltungsratsausschuss der Schweizerischen Bankiervereinigung. Damit wollen sie unter anderem auch Interessenskonflikte vermeiden.

Die beiden Grossbanken-Präsidenten Axel Weber (UBS) und Urs Rohner (CS) sind in den Verwaltungsratsausschuss der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) gewählt worden, wie die «NZZ am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig) berichtet. Sie ersetzen dort die bisherigen Ulrich Körner (UBS) und Romeo Cerutti (CS). Der Dachverband der Schweizer Bank hat diese Informationen bestätigt.

Dass sich die beiden Schwergewichte persönlich für diese Aufgabe zur Verfügung stellten, bedeute eine Stärkung der Bankiervereinigung, nachdem in den vergangenen Jahren in der Branche die Sichtweise dominierte, das Gewicht der SBVg nehme wegen divergierender Interessen kontinuierlich ab, schreibt die Zeitung.

Andere blieben nicht untätig

Tatsächlich sind jüngst neben der SBVg verschiedene andere Lobby-Organisationen entstanden, nachdem der Eindruck aufgekommen war, der Dachverband habe an Durchschlagskraft verloren. So formierten sich etwa die Schweizer Inlandbanken neu, zudem entstand die Interessenvereinigung «alliancefinance», welche den kleineren Akteuren in der Finanzbranche eine Stimme verleihen möchte, wie auch finews.ch berichtete.

Allerdings mussten sich die Grossbanken bisweilen auch den Vorwurf gefallen lassen, das Interesse am Schweizer Finanzplatz verloren zu haben, obschon sie an dessen momentanen Schwierigkeiten mit ihren juristischen Problemen in den USA ursächlich beteiligt seinen, wie die «NZZ am Sonntag» weiter schreibt.

Genüssliche Eveline Widmer-Schlumpf

Gegenüber der Politik habe diese Entwicklung die Position der Banken stark geschwächt, wie die Zeitung weiter schreibt. Anekdotisch habe man immer wieder gehört, dass Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf den Bankenvertretern bei internen Treffen die innere Uneinigkeit genüsslich oder vorwurfsvoll vorgehalten habe.

Der Tiefpunkt dieser Entwicklung schien gekommen zu sein, als die beiden Grossbanken im November 2013 die Gründung einer eigenen Lobbying-Institution in Brüssel bekanntgaben. Dass der Präsident des SBVg, Patrick Odier, über diesen Schritt nicht erfreut war, blieb kein Geheimnis.

Mit der personellen Verstärkung an der Spitze gibt nun die SBVg ein kräftiges Lebenszeichen ab. Mit Blick auf die Grossbanken lässt sich dieses Engagement auch als Bekenntnis zum hiesigen Finanzplatz interpretieren.

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