In England gibt es ihn schon: Den Vermögensverwaltungs-Roboter, der sich um die Familie des Kunden sorgt. «Doughbot» hat das Zeug, die Branche umzuwälzen.

Money on Toast: Der Name der Firma klingt appetitlich. Doch alteingesessenen Vermögensverwaltern dürfte es schlecht werden angesichts dessen, was dahintersteckt: Ein Service, der sie arbeitslos zu machen droht.

Wie das Branchen-Portal «Wealth Briefing» berichtet, ist Money on Toast nichts weiter als ein Algorithmus. Aber einer, der es in sich hat. Er kann nicht nur das Risikoprofil eines Kunden im Nu erfassen.

Persönliche Verschuldung

Er gibt diesem auch Empfehlungen ab. Das ist genau das, wozu man bisher zu einem Vermögensverwalter aus Fleisch und Blut ging.

Der Robo-Berater von Money on Toast – «Doughbot» genannt – geht gar so weit, vor einem Investment nach der persönlichen Verschuldung und nach der Versicherung für die Familie zu fragen. Kommt er zum Schluss, dass der Kunde eigentlich kein Geld zum Anlegen übrig hat, teilt er ihm das mit. Klipp und klar.

Darling der Investoren

Entwickelt hat den Vermögensverwaltungs-Roboter das britische Fintech-Unternehmen Equiniti. Dieses verdient eigentlich mit herkömmlichen Dienstleistungen wie etwa Aktienregister sein Geld. Money on Toast war als eigener Outsourcing-Kunde geplant. Doch nun verspricht die Firma viel mehr zu werden als das.

In Grossbritannien, das als Wiege des Asset Management in Europa gilt, fallen solche Initiativen auf fruchtbaren Boden. Junge Fintech-Firmen wie Nutmeg sind längst Magnete für Kunden und Grossinvestoren.

Auch in der Schweiz

Doch nicht nur Startups bringen die Roboter zum Marschieren. Das besonders bei passiven Produkten starke amerikanische Fondshaus Vanguard setzt auf «Robo Advice», wie finews.ch schon berichtete.

Kunden erhalten dort eine kombinierte Anlagelösung: Per Telefon gibt es eine persönliche Finanzplanung und etwas Coaching, der Computer bewirtschaftet dann das Portfolio.

Gegen die Platzhirsche

Vanguard verkauft seine Fonds auch in der Schweiz – und tritt damit gegen Platzhirsche wie die Grossbank UBS an, die ebenfalls schon automatisierte Lösungen einsetzt. So prüft das System hinter «UBS Advice» jede Nacht das Risiko jedes einzelnen Kundenportefeuilles.

Damit ist die automatisierte Vermögensverwaltung in der Schweiz angekommen. Noch zögerlich zwar – doch wenn die Skaleneffekte zu spielen beginnen, könnte sie schnell an Bedeutung gewinnen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.47%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.29%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.22%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.43%
pixel