Vor zwei Jahren stellte sich das Parlament hinter die Idee, Vorsorgegelder in Zukunfts-Technologien zu stecken. Jetzt schreiten prominente Banker zur Tat.

Ende 2013 reichte CVP-Ständerat Konrad Graber eine Motion zum Aufbau des «Zukunftsfonds Schweiz» ein. Die «Motion Graber» wollte nichts weniger, als dass hiesige Pensionskassen ihre prall gefüllten Kassen für die Entwicklung zukunftsträchtiger Technologien in der Schweiz zum Einsatz bringen. Ende September 2014 winkte sie das Parlament durch.

Abgesehen vom Aufbau einer Arbeitsgruppe des Bundes blieb es allerdings recht still um die Vision. Bis jetzt.

Nun will Lyrique, eine Wagniskapital-Gesellschaft mit Büros in der Schweiz und in Grossbritannien, mit der Unterstützung des Zukunftsfonds Schweiz einen eigenen Fonds lancieren. Der soll mit Geldern aus der 2. Säule in Schweizer Start-ups investieren.

Brücke für Pensionskassen zu Jungfirmen

Wie das Unternehmen mitteilte, wird der Swiss Fund of Venture Funds (SFVF) von Lyrique der erste Dachfonds dieser Grösse sein, der vorwiegend auf hiesige Jungunternehmen fokussiert und Schweizer Pensionskassen die Möglichkeit gibt, in die «wertschöpfende Realwirtschaft» der Schweiz zu investieren.

Wie Lyrique festhält, fehlt es hierzulande an langfristig orientierten, professionellen Risikokapital-Gebern, die Startups finanzieren. Dies ist insbesondere eine Klage, die aufstrebende Unternehmen aus dem Fintech-Bereich immer wieder äussern. Diese Szene wird im Konzept des Zukunftsfonds allerdings nicht speziell erwähnt (siehe Grafik unten). Es wird demnach den Managern des SFVF überlassen sein, auch im Fintech-Bereich nach «Zielen» zu suchen.

Zukunftsfond Grafik 500

Als Schweizer Institution wird der SFVF mit der Lizenz und unter Aufsicht der Finma operieren, wie es weiter hiess.

Henri B. Meier als Spiritus Rector

Dabei ist davon auszugehen, dass die Initianten des neuen Dachfonds ihr Handwerk verstehen. Dazu zählt Lyrique-Gründer Hans van Swaay, der zuvor bei der Genfer Privatbank Pictet deren Programm für Privatmarkt-Investments aufgebaut hatte.

Der in London ansässige Partner von Lyrique, Rupert Montagu, ist Spezialist für Venture-Dachfonds und Mitbegründer eines der bekanntesten solchen Vehikel in den USA.

Als «Spiritus Rector» des Zukunftsfonds wirkt zudem der bekannte Financier Henri B. Meier. Er zählt mit seiner Beteiligungsgesellschaft HBM zu den Schweizer Private-Equity-Investoren der ersten Stunde.

Nicht unumstritten

Damit kommt einiges Investment-Know-how zusammen – und dennoch ist die Idee des Zukunftsfonds nicht unumstritten. So kritisierte etwa Gerhard Schwarz, Direktor des Schweizer Think Tanks Avenir Suisse, die Vision: Pensionskassen-Investments in Jungfirmen zur Vorschrift zu machen und noch dazu nach einem «Home-Bias» zu investieren, berge Risiken, mahnte er.

Es ist nun an Lyrique, diese Kritik zu entkräften.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.34%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.46%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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