Entgegen den sensationellen Ankündigungen verlief der Auftritt von Whistleblower Rudolf Elmer in London eher unspekatulär. Hier das Video.

Knapp 45 Minuten dauerte die Pressekonferenz des früheren Julius-Bär-Bankers Rudolf Elmer im Londoner Frontline Club. Im Voraus hatte der Schweizer, der heute im Exil auf Mauritius lebt, die Übergabe von vertraulichen Kundendaten an WikiLeaks versprochen.

Darauf seien, so erklärte Elmer, rund 2‘000 prominente Namen und Firmen gespeichert. Vor dem Hintergrund der WikiLeaks-Enthüllungen im vergangenen Jahr erhielt Elmer einiges Interesse in den Medien.

Die gesamte Pressekonferenz können Sie nochmals verfolgen auf diesem Link.

Zwei CDs überreicht

Tatsächlich überreichte Elmer denn auch zwei CDs an Julian Assange, betonte aber, dass er diese nicht Assange persönlich, sondern der Organisation WikiLeaks anvertraue. Es gehe ihm auch nicht darum, Daten offenzulegen, sondern er wolle, dass WikiLeaks die Informationen untersuche.

Assange seinerseits erklärte, dass er den «sicheren Weg» gehen wolle und einen professionellen Blick auf Elmers CDs werfen wolle. Er lege auch Wert darauf, dass die Quellen geschützt blieben, bevor die Informationen allenfalls veröffentlicht würden. Vor diesem Hintergrund bleibt auch unklar, wann allenfalls diese Daten publiziert werden.

Ein Feuer speiender Drache

Assange betonte, dass er am meisten Drohungen von Banken erhalten habe. Elmer ergänzte bezogen auf die Schweizer Bankbranche: «Ich begann am Schwanz einer Maus zu ziehen und daraus wurde ein Feuer speiender Drache.»

Assange erklärte überdies, dass die Bank Julius Bär im Jahr 2008 auf gerichtlichem Weg versuchte, die Website (Domaine) WikiLeaks.org zu stoppen. Damals habe er realisiert, dass er im Westen fortan dieselben Techniken einsetzen müsse, wie er sie zuvor in China angewandt hatte, um gegen die Zensur durchzukommen.

Rudolf Elmer muss sich am kommenden Mittwoch vor dem Bezirksgericht in Zürich verantworten. Mehr dazu unter diesem Link.

 

 

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