Der Hauptverdächtigte im 250-Millionen-Euro-Fall um Betrug und Geldwäsche wurde gemeinsam mit seiner Frau festgenommen. Noch wird weitergefahndet.

Der Fall ist bemerkenswert, weil (wieder einmal) eine Schweizer Firma im Zentrum eines internationalen Betrugsskandals steht. Im Namen der Zuger Rothsinvest Asset Management sollen italienische Kunden um rund 250 Millionen Euro betrogen worden sein; die Staatsanwalt Florenz ermittelt zugleich wegen Geldwäscherei (mehr dazu hier).

Im Zentrum der Verdächtigungen steht der amerikanisch-italienische Doppelbürger Robert Da Ponte, der Mitte Mai mit seiner Frau Sarah untergetaucht war: Er soll das Betrugssystem aufgezogen und einen Grossteil der fehlenden Gelder weitergeleitet haben.

Inwieweit Da Ponte, der Geschäftsführer der Zuger Vermögensverwaltungsfirma, alleine respektive mit einem kleinen Kreis von Angestellten handelte, dürfte sich nun eher weisen: Denn bereits vor einigen Tagen gelang es der Polizei in München, den 64-Jährigen zu verhaften. Dies melden jetzt mehrere italienische Medien (etwa «La Repubblica»,  der «Corriere della Sera», der Radiosender Nostalgia und die Nachrichtenagentur ANSA).  

Lokalpolitiker gesucht

Da Ponte sitzt derzeit in Auslieferungshaft, die italienischen Behörden erwarten seine Überstellung in den nächsten Wochen. Damit wurden bislang fünf Personen im Fall Rothsinvest verhaftet; ein Mann stehe noch oben auf der Fahdnungsliste, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Es handelt sich um Paolo Porisiensi, einen Lokalpolitiker aus Treviso, der in seiner Heimatgegend Investoren angelockt haben soll.

Der Fall hatte auch in der Schweiz Beachtung, weil mit Nathan Rothschild als Verwaltungsrats-Präsident und dem SVP-Politiker Manuel Brandenberg als Verwaltungsrats-Vize zwei prominente Anwälte an der Spitze des betroffenen Unternehmens stehen. Der Verwaltungsrat fühlt sich von seinem Direktor (und Alleinaktionär) Da Ponte hinters Licht geführt, so ein Communiqué vom Freitag. Er habe ebenfalls Strafanzeige gegen den nun Verhafteten eingereicht (mehr dazu hier).

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