Jetzt gibt es eine Liste jener globalen Firmen, die ihre Stellenbewerber besonders hart testen: Diese Fragen stellen sie. Und das wird bei Finanzfirmen so alles gefragt...

Welche Unternehmen stellen ihren Bewerbern die kniffligsten Fragen? Offenbar sind es tatsächlich die Management-Consulting-Firmen. Das grosse globale Job-Bewerber-Portal «Glassdoor» hat jene 25 Konzerne eruiert, welche die Kandidaten am schärfsten prüfen – basierend auf den Aussagen von rund 80'000 Personen.

Und auf den ersten fünf Rängen von «The Most Difficult Companies to Interview» platzierten sich McKinsey, BCG, Oliver Wyman, A. T. Kearney sowie ZS Associates – allesamt Unternehmensberater.

Dass die Bewerber dort in ausgeklügelten Verfahren ganze Case Studies absolvieren müssen, trägt zum Bild einer harten Auslese zweifellos bei. Ansonsten fielen noch einige Energie- und IT-Konzerne durch ihren toughen Auswahlprozess auf – aber keine einzige Finanzgesellschaft gelangte unter die härtesten Interview-Gestalter der Welt.

Hier einige Fragen der drei höchstrangierten Unternehmen:

McKinsey


• «Sie beraten ein Transportunternehmen, das noch nie Gewinn erzielt hat. Denken Sie sich Gründe für die mangelnde Rentabilität und mögliche Lösungen aus.»

• «Eine Bank prüft den Einstieg in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Soll sie es tun? Und wenn ja, wie?»

• «Wie überzeugen Sie Menschen davon, dass ein Wandel nötig ist?»

Boston Consulting


• «Wie haben Sie sich unlängst selber überrascht?»

• «Beschreiben Sie einen Fall, wo Sie ein Team führen mussten, in dem alle in verschiedene Richtungen steuerten.»

• «Schätzen Sie, was ein Flugzeug pro Stunde verbraucht. Schätzen Sie, wieviele Tennisbälle in unserem Land pro Jahr verbraucht werden.»

• «Ich verstehe nicht, warum Sie sich bei uns bewerben. Es passt nicht zu Ihrem CV.»

Oliver Wyman


• «Ein renommierter Lastwagen-Hersteller steigt in einen Emerging Market ein. Warum schneidet er schlechter ab als die lokalen Anbieter?»

• «Wie gross ist das Gewinnpotential eines Wireless-Internet-Angebots auf Flugzeugen?»

• «Eine Versicherungsgesellschaft will in einen neuen Markt eintreten. Wie soll sie vorgehen?»

• «Ihre Freundin hat 300'000 Dollar geerbt und möchte nun einen Glacéladen eröffnen. Soll sie es tun?»

Die zehn «Most Difficult Companies to Interview»
 

 Jobinterviews1

 Zum Vergleich

Jobinterviews3

* Basiert auf den Aussagen von weniger als 20 Kandidaten

Hier einige Fragen, die in jüngster Zeit bei den Schweizer Grossbanken gestellt wurden:

UBS


• Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? (Risikoanalyst, Ausbildung)

• Welche Reihenfolge wählen Sie, wenn Ihnen zwei Aufgaben von zwei verschiedenen Personen aufgetragen werden und Sie nicht beide erfüllen können? (Risikoanalyst, Ausbildung)

• Was ist BVV2? Was ist der spezielle Vorteil der Global Custody? (Client Reporting)

• Was lesen Sie jetzt gerade? (Marketing)

• Sagen Sie uns, was sie jüngst über die Märkte gelesen haben (Sales)

• Erwarten Sie einen Double-Dip in der Art, wie die historischen Daten dies aufzeigen? (Wealth Management, Praktikum)

• Wann haben Sie in einem schlechten Team gearbeitet, und schafften Sie es, es besser zu machen? (Analyst, Investmentbanking)

• Welche Aktie verfolgen Sie jetzt gerade besonders? (Analyst)

• Wann hatten Sie mal ein Problem bei der Entwicklung eines Codes – und wie haben Sie es gelöst? (Software-Ingenieur)

Credit Suisse


• Warum Credit Suisse? (Business Analyst. Die Frage wird auch von vielen anderen Bewerbern erwähnt)

• Warum gehen Sie nicht in die Unternehmensberatung? (Business Analyst)

• Was halten Sie von der wirtschaftlichen Lage? (Senior Private Banker)

• Was halten Sie von Gold als Investment? (Senior Private Banker)

• Nennen Sie mir Ihre beste Qualifikation, nach der ich noch nicht gefragt habe. (IT)

• Was gibt 27 mal 19? (Vice President)

• Nennen Sie mir einen Fall, wo Sie sich selber enttäuscht haben (Sales Analyst).

• Was ist Ihr Lieblingstitel in dem von Ihnen am wenigsten geschätzten Sektor oder Land? Und warum? (Analyst)

Quelle jeweils «Glassdoor»

Weitere Beispiele: «Und was machen Sie am Wochenende?»

Eine andere Möglichkeit zur Vorbereitung aufs Job-Interview sehen Sie hier...

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.52%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.25%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.12%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.6%
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