Der deutsche Bundesfinanzminister nennt die Schweiz in einem Atemzug mit Ouagadougou, der Hauptstadt des Entwicklungslands Burkina Faso.

Beim jüngsten Finanzministertreffen der EU in Brüssel sagte Peer Steinbrück wörtlich, er werde Luxemburg, Liechtenstein, die Schweiz, Österreich und Ouagadougou zu einer Konferenz zur Bekämpfung von Steuerbetrug nach Berlin einladen.

Damit eskaliert der Streit über Steueroasen weiter, nachdem Steinbrück im vergangenen März die erwähnten Länder scharf attackiert und die Massnahmen der OECD mit einer Kavallerie vergleichen hatte, die gegen die feindlichen Indianer ausrückt.

Mit seinen jüngsten Äusserungen hat der deutsche Finanzminister die Schweiz in die Nähe eines Entwicklungslandes gerückt. Ouagadougou ist die Hauptstadt des westafrikanischen Staates Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt.

Uneinige EU - Finanzminister Tschechiens entschuldigt sich

Innerhalb der EU herrscht indessen keine einheitliche Meinung bezüglich angeblicher Steueroasen. So gab gestern der Vorsitzende der EU-Finanzminister, der Tscheche Miroslav Kalousek, seinem Bedauern Ausdruck, dass Luxemburg, Belgien und Österreich auf die OECD-Sünderliste gesetzt worden waren. «Ich halte es für nötig, mich bei Luxemburg, Belgien und Österreich zu entschuldigen. Die Veröffentlichung ihrer Namen auf dieser Liste war nicht fair», sagte Kalousek.

Zur Frage eines Journalisten, ob er nun auch gegen Steuerschlupflöcher in Grossbritannien oder den USA vorgehen wolle, sagte Steinbrück am Dienstag: «Mir liegt eine freche Bemerkung auf den Lippen. Es juckt mich, aber ich schluck's runter.»

 


Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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