Der Zürcher Versicherungskonzern will bald gewisse operationelle Risiken von Banken abdecken. Der Vorteil für die Banken: tieferer Kapitalbedarf.

Die Zurich Insurance Group (Zurich) plant ein neues Angebot für die Banken: Dabei will der Versicherer die Verluste aus Ergeignissen wie internen Betrug, rogue trading – also unautorisierte Deals – in der Investmentbank oder Diebstahl durch eigene Angestellte abdecken.

Dies sagte Paul Schiavone, der Leiter Underwriting fürs Spezialgeschäft, gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg». 

Willkommene Entlastung

Interessant wird das Angebot, weil die Banken damit ihrerseits den Kapitalbedarf zur Abdeckung solcher Risiken senken könnten – eine Chance, die angesichts des tendenziell wachsenden Kapitalbedarfs zur Absicherung als willkommene Entlastung wahrgenommen werden könnte.

Ein Zurich-Sprecher bestätigte gegenüber finews.ch entsprechende Pläne. Das Produkt soll zuerst für europäische und australische Banken angeboten werden. Es bedarf noch der Zustimmung durch die jeweiligen Aufsichtsbehörden. 

Mega-Thema Kapitalentlastung

Wie aktuell das Angebot ist, zeigen diverse Meldungen der letzten Wochen. Anfang Dezember wurde zum Beispiel bekannt, dass die Credit Suisse mit der Aufsichtsbehörde Finma über weitere Rückstellungen für Rechtsfälle verhandelt.

Und im vergangenen Oktober forderte die Finma von der UBS, vorübergehend Franken zu steigern – mit Blick auf Rechts-, Compliance- und sonstige operative Risikobereiche.

«Die Kapitalentlastung wird im Bankenbereich zu einem sehr wichtigen Thema», erklärte nun auch Zurich-Manager Schiavone gegenüber «Bloomberg». Das Angebot sei im Laufe der vergangenen zwei Jahre entwickelt worden. Ziel sei, mit dem Verkauf bis Ende 2015 zu beginnen.

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