Wer unverhofft zu wirklich viel Geld kommt, muss handeln. Denn sonst gibt es Probleme. Eine Anleitung in sieben Punkten.

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Wer möchte nicht reich sein? Wirklich reich – und das ist man heute so ab einer Milliarde Franken oder Dollar. Allerdings ist das keine einfache Angelegenheit, und das sagt Myra Salzer, eine Amerikanerin, die sich als Wealth Coach und Buchautorin offenbar höchst erfolgreich betätigt, wie ein Blick auf ihre Homepage besagt.

Myra Salzer also hat die sieben wichtigsten Massnahmen zusammengestellt, die es zu treffen gilt, sobald man in den höchsten Geldadel aufsteigt. Die Ratschläge entbehren nicht einer gewissen Banalität, aber es würde nicht überraschen, wenn der eine oder andere Betroffene in einer Situation des Überschwangs oder der Euphorie den einen oder anderen Punkt ausser Acht liesse. Und das wäre schlecht.

Worauf es wirklich ankommt

Als Milliardär sind die Konsequenzen eines Versäumnisses vermutlich immer enorm, um nicht zu sagen, fatal. Denn auch als Ultra-High-Net-Worth-Individual, so heissen die Superreichen im Bankenjargon, sollte man massvoll und vernünftig handeln. Das ist es wohl, worauf es beim Kapitalerhalt letztlich ankommt.

Zugegeben, wie man sinnvoll mit sehr, sehr viel Geld umgeht, ist ein Luxusproblem, das nur wenige Leute auf dieser Welt tangiert. Aber gerne versetzen wir uns alle in diese Situation und fragen uns dann, ob wir dieses und jenes auch vorkehren würden. In diesem Sinne, hier sind die sieben Punkte, ebenfalls nachzulesen auf dem Online-Portal «wealthmanagement.com»:

1. Kontrollieren Sie Ihre Emotionen und betreiben Sie Trauerarbeit

Plötzlich reich zu sein, ist nicht einfach. Denn da entstehen der Druck oder zumindest die Erwartung, dass man immer glücklich ist. Man muss es geradezu sein, weil man nun ja genügend Geld hat. Doch gelegentlich ist genau das Gegenteil der Fall. Und das kann zu schweren Depressionen führen, wie Myra Salzer betont. Mehr noch, die Erkenntnis, nie mehr das (einfache) Leben von früher führen zu können, kommt einem Verlust gleich, den man verarbeiten, also Trauerarbeit leisten muss.

2. Nehmen Sie sich eine Auszeit – weil Sie vieles (vorerst) gar nicht mehr entscheiden können

Wer plötzlich zu sehr viel Geld kommt, hat ein wesentliches Problem. Er kann sich nicht mehr entscheiden, da der Preis angeblich keine Rolle mehr spielt und das Angebot überbordet. Das führt zu Frustration und zur Tatsache, dass man nicht mehr im Stande ist, sich etwas zu leisten, weil man ständig hin und her gerissen ist. Wealth Coach Salzer empfiehlt in dieser Situation, sich eine Auszeit zu nehmen. Nicht etwa, um Luxus-Ferien zu machen, sondern um möglichst alles über Vermögen und den Umgang damit zu erfahren.

3. Finden Sie Leute, die akzeptieren, was Ihnen Spass macht

Wer viel Geld besitzt, braucht nicht zu arbeiten. Er hat also mehr Zeit – für Hobbys. Doch kann man plötzlich ganz neue Hobbys entwickeln? Das ist schwierig, und den ganzen Tag mit seinen Hobbys zu verbringen, klingt zwar gut, ist aber letztlich doch auch eher mühsam. Also wenden sich manche Superreiche der Philanthropie zu. In dem Umfeld sind sie dann umschwärmt. Doch Einsitz zu nehmen, in Auschüssen, die gar nicht interessant sind, macht keinen Spass. Daher ist es umso wichtiger, seine wahren Steckenpferde zu kennen und sich entsprechend zu orientieren und auch Gleichgesinnte kennenzulernen. Es ist auch nicht immer nötig, dass man sich plötzlich mit den Hobbys der Superreichen anfreundet.

4. Versuchen Sie, diskret zu bleiben

Je nachdem, wie Sie Ihr Geld verdient haben, werden manche Leute davon erfahren. Und das spricht sich weiter herum. Das ist nicht immer einfach, denn dadurch erhalten Sie zahllose Gesuche; manche machen Sinn, andere stammen ganz einfach von Abzockern. Dass Sie gelegentlich etwas spenden, ist absolut in Ordnung und gibt Ihnen auch ein gutes Gefühl. Allerdings, so betont Myra Salzer, sollten Sie das möglichst diskret tun, so dass Sie nicht noch mehr mit Anfragen überhäuft werden und Sie Ihre finanzielle Privatsphäre bewahren können.

5. Ziehen Sie eine Bilanz in Sachen Freundschaft

Mit Geld kann man sich (fast) alles kaufen, offenbar auch Freunde. Aber ob diese Freunde auch die richtigen sind, darf man bezweifeln. Im Ernst: Wer plötzlich zu Reichtum kommt, muss seine Freundschaften überdenken, denn in vielen Fällen wächst da eine Erwartungshaltung von aussen heran, die man als Betroffener gar nicht erfüllen kann. Klar, man hat plötzlich viel Geld. Doch das ist noch lange kein Grund, jedem Bittsteller gleich einen Tausender in die Hand zu drücken. Kommt es wegen dem Geld zu Friktionen mit manchen angestammten Freunden, muss man vielleicht sogar die Reissleine ziehen.

6. Sind Sie nicht (mehr) allzu romantisch

Es ist keine romantische Vorstellung. Aber schaffen Sie klare Verhältnisse zwischen Ihrem Geld und Ihren Beziehungen. Es ist nicht einmal abwegig, wenn Sie mit Ihrer Ehefrau oder Ihrem Partner einen Vertrag abschliessen, sofern tatsächlich ein Geldregen auf Sie niedergeht. «Man unterschätzt das ganz einfach», sagt Myra Salzer, und was dann folge, sei ein böses Erwachen. Denn am Geld haben sich schon viele Gemüter entzweit. Also Vorkehr treffen und die finanziellen Verhältnisse auf jeden Fall rechtlich regeln.

7. Legen Sie sich einen professionellen Seelsorger oder eine entsprechende Seelsorgerin zu

Was wie ein schaler Scherz anmutet, ist in diesem Fall ernst gemeint: Die Veränderungen, die ein Mensch erfährt, der plötzlich zu ganz viel Geld kommt, sind riesig und belastend. Mit vielen Kollegen und Freunden kann man kaum darüber sprechen, weil sie möglicherweise neidisch sind oder sich nicht in die Situation hinein versetzen können. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, zumindest eine Zeit lang, mit jemandem einen Gedankenaustausch zu pflegen, der – wie auch immer – wirklich etwas von diesen Problemen versteht und kein Scharlatan ist. Vielleicht ist das sogar die schwierigste Aufgabe für Menschen, die über Nacht zu Milliarden gelangen.