Ein einzelner Berater brilliert bei den grössten M&A-Deals: Paul Taubman überholt im Alleingang sogar Finanzriesen wie die UBS.

PJTDie Mega-Fusionen bringen den beteiligten Investmentbanken und Fusionsberatern hohe Einnahmen. Auch beim aktuellen Time-Warner-Comcast-Deal streichen Banken wie J.P. Morgan oder Barclays Beratungsgebühren von rund 140 Millionen Dollar ein, wie aus einem «Bloomberg-Bericht» hervorgeht.

Doch beim grossen Geschäft der beiden US-Kabelbetreiber sticht vor allem ein Kopf hervor: Paul J. Taubman. Der Berater, offiziell pensioniert, kassiert für seine Arbeit – so wird gemunkelt – ein Honorar von knapp 10 Millionen Dollar. Dies meldete unter anderem das US-Wirtschaftsportal «International Business Times».

Top-Job bei Morgan Stanley

Wer ist dieser Paul J. Taubman? Der 53-Jährige war früher Ko-Chef des M&A-Bereichs bei der US-Bank Morgan Stanley. 2012 kehrte er der Bank nach knapp 30 Jahren den Rücken. Mittlerweile ist er als Fusionsberater mit seiner Firma PJT LLC selbstständig.

Taubman spielte letztes Jahr eine Schlüsselrolle beim Top-Deal, als Vodafone seine Beteiligung am Mobilfunkanbieter Verizon Wireless verkaufte. Auch bei diesem Geschäft soll er die Fäden im Hintergrund gezogen haben. Sein Honorar: rund 10 Millionen Dollar.

Einziger einzelner Berater

Mit solchen Grossdeals schaffte Taubman den Sprung in die oberste Liga der Fusionen- und Übernahmen – als einzige Einzelperson. Der Merger-King Taubman ist sogar erfolgreicher als globale Finanzriesen wie UBS, ABN Amro oder BNP Paribas: Dies zeigt das «Reuters-Ranking» der Top-M&A-Finanzberater (Tabelle).

Der Amerikaner erreicht als Einzelperson den zehnten Rang. Normalerweise wird diese Rangliste von den grössten Banken der Welt beherrscht. Taubman hat derzeit einen Marktanteil von 18 Prozent. Zum Vergleich: Der Leader Morgan Stanley kommt auf 31,7 Prozent.

MAk(Durch Klicken vergrössern)

Kein Einzelfall 

«Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine individuelle Person auf der Rangliste gesehen zu haben», sagt Jeffrey Nassof, Partner der New Yorker Beratungs-Boutique Freeman & Company.

Auch wenn es unüblich ist, eine einzelne Person als Berater von grossen Transaktion herauszustellen, so ist die Rolle von Paul J. Taubman doch kein Einzelfall. Der ehemalige Citigroup-Banker Michael Klein arbeitete beispielsweise als «strategischer Berater» bei der Transaktion Glencore-Xstrata, aus der am Ende das Bergbau- und Rohstoffhandels-Unternehmen Glencore hervorging.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.91%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel