Er war 30 Jahre lang am Puls des Fondsgeschäfts und hat dabei manche Bank von innen gesehen. Jetzt tritt er in den Ruhestand – wenigstens fast.

(Dieter Buchholz © cash.ch)

Dieter Buchholz (Bild) als Urgestein unter den Schweizer Fondsmanagern zu bezeichnen, trifft es richtig. Drei Jahrzehnte lang hat er Aktienfonds geleitet, er erlebte den Crash von 1987, den folgenden Aufschwung im Banken- und Anlagegeschäft der neunziger Jahre und weitere Abstürze.

Zuletzt leitete Buchholz bei der Frankfurter Bankgesellschaft vier Fonds. Kürzlich gab er jedoch die Leitung ab und hat inzwischen die Bank verlassen, wie er eine Meldung des britischen Fondsportals «Citywire» gegenüber finews.ch bestätigte.

Nur kürzer treten ging nicht

Der Grund für den Abschied sei sein Wunsch gewesen, etwas kürzer zu treten. Dies sei bei der Frankfurter Bankgesellschaft leider nicht möglich gewesen, darum habe er die Bank verlassen.

Die Frankfurter Bankgesellschaft war die letzte Station seiner Laufbahn als Fondsmanager, die 1983 bei der Schweizerischen Bankgesellschaft (SBG) begonnen hatte. Es folgten Stationen bei Julius Bär, der Banque Hottinger & Cie, BNP Paribas und bei der Falcon Private Bank, wo er auch das Aktiengeschäft leitete.

Weniger Freiheiten, mehr Regeln

Seit 2011 war Buchholz als Senior Portfolio Manager bei der Frankfurter Bankgesellschaft, welche die Falcon-Fonds übernommen hatte. 2012 gewann er bei den Morningstar Fund Awards sogar den ersten Preis in der Kategorie Schweizer Aktien.

Im Gespräch mit finews.ch erzählt der Ostschweizer von den Veränderungen in der Fondsbranche, in welcher Manager nur noch wenige Freiheiten geniessen könnten.

Der administrative Aufwand und die Anforderungen im Reporting hätten deutlich zugenommen, so der 60-Jährige weiter. Und bezüglich Informationen über Unternehmen habe das Internet alles verändert und eine bisher nie dagewesene Transparenz geschaffen.

Jetzt selbstständig als Berater

Die «goldenen Zeiten», so Buchholz, seien die neunziger Jahre gewesen. Damals erfuhren das Vermögensverwaltungs- und Fondsgeschäft ihren Aufschwung, die Börsen boomten und die Regulatoren hielten sich noch im Hintergrund.

Buchholz verrät auch, dass sein vorzeitiger Ruhestand eigentlich nur ein Teil-Ruhestand ist. Denn unter «Buchholz Finanzanalysen» will er weiterhin selbständig im Aktiengeschäft tätig sein, wie er sagt.

Unter seinen Kunden sei ein globaler Fonds, nämlich der Limmat Global Equity Fund, den er berate. Das laste ihn etwa zu 40 Prozent aus. 30 Jahre im Fondsgeschäft sind doch nicht genug.

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