Die Schweizer Börsenbetreiberin hat 2016 einen herben Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Im schwierigen Umfeld tüftelt die SIX nun an einem zentralen Backoffice.

Für die SIX ist es ein «gutes Resultat» – obschon die Börsenbetreiberin im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger verdient hat. So brach das Konzernergebnis gegenüber 2015, das vom (für den Handel lukrativen) Frankenschock und umfangreichen Sondereinnahmen aus Verkäufen geprägt worden war, um 69 Prozent auf 221,1 Millionen Franken ein, wie das Finanzinfrastruktur-Unternehmen am Donnerstag vermeldete. Damit liegt das Ergebnis aber immer noch im Schnitt der Vorjahre, wie die SIX betonte.

Während alle anderen Geschäftsbereiche ein Wachstum verzeichnen, hinterlässt der Rückgang der Volatilität an den Finanzmärkten insbesondere im Ergebnis des Börsengeschäfts an der Swiss Exchange Spuren, wie weiter vermeldet wurde. Der Betriebsgewinn kam dort mit 69,3 Millionen Franken 18,6 Prozent unter Vorjahr zu liegen.

Glänzendes Kartengeschäft

Glänzen konnte hingegen die Sparte Payment Services: Sie ist erneut das profitabelste Geschäft der SIX. Der Betriebsgewinn stieg demnach um 4,2 Prozent auf 91,8 Millionen Franken. Payment Services profitiert von der dynamischen Entwicklung im bargeldlosen Zahlungsverkehr. Die Transaktionszahlen steigen kontinuierlich an – im europaweiten Akzeptanzgeschäft (Acquiring) liegen sie 10,6 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie vermeldet wurde.

CEO Urs Rüegsegger gab vor diesem Hintergrund für 2017 keine Entwarnung: «Wie der Margen- und Kostendruck wird auch das Umfeld anspruchsvoll bleiben.»

Darüber hinaus, stellte die SIX fest, erfahre die Finanzbranche einen tiefgreifenden Wandel. Die Börsenbetreiberin sei dabei geradezu «prädestiniert, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln, welche den gesamten Schweizer Finanzplatz unterstützen, um die Herausforderungen zu bewältigen», stellt das Unternehmen mit einigem Sendungsbewusstsein fest.

Zweigleisig in die Zukunft

Mittelfristig ist es darum das Ziel der SIX, weitere nicht-differenzierende Tätigkeiten der Banken auf ihrer zentralen Infrastruktur zusammenzuziehen. Die Arbeiten in diesem Bereich laufen zweigleisig, hiess es weiter. Auf dem einen Strang baut die SIX ihre zentralen Dienstleistungen auf Projektbasis aus oder entwickelt sie weiter. Auf dem anderen Strang prüft sie gemeinsam mit ihren Eigentümern und Partnern Möglichkeiten zum Aufbau eines «zentralen Backoffice in der Schweiz».

Damit würde das jahrzehntealte Projekt der Transaktionsbank – heute «Superbank» – in der Schweiz endlich Realität. UBS-Chef Sergio Ermotti wie auch sein Pendant bei der Credit Suisse, Tidjane Thiam, haben einer solchen Lösung schon das Wort geredet. SIX-Chef Rüegsegger hat seinerseits gegenüber finews.ch erklärt: «Wir können das.»

Nun sollen den Worten offenbar Taten folgen.

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