Nach dem geplatzen Verkauf stand die Arner Bank 2016 vor einem Scherbenhaufen. Seither hat das Institut umstrukturiert und neue Leute in den Verwaltungsrat geholt – und Kunden hinzugewonnen.

Wegen des laufenden Umstrukturierungs- und Innovationsprozesses bleibt die Profitabilität der Arner Bank unter Druck. Wie die Privatbank mit Hauptsitz in Lugano und Niederlassung in Zürich am Donnerstag mitteilte, kam der Reingewinn der Bank bei 92'735 Franken zu liegen – und blieb damit wie im Jahr zuvor unter der 100'000-Franken-Marke.

Immerhin ist die von CEO Patrick Coggi geführte Bank nach eigenen Angaben «in allen Bereichen» gewachsen und hat die verwalteten Vermögen von knapp 700 auf mehr als 1'100 Millionen Franken gesteigert.

Berater eingestellt

Wie es weiter hiess, hat Arner in Lugano und Zürich erfahrene Berater eingestellt und ein modernes Online-Banking-System eingeführt, das als Grundlage für ein hybrides Beratungsmodell dienen soll. Seit Anfang Jahr tätigt zudem die in Zürich ansässige Incore Bank die Middle- und Back-Office-Services, die Abwicklung gewisser Bankgeschäfte sowie den Betrieb und die Weiterentwicklung der IT für die Arner Bank.

Die neue Technologie beschleunige die Entwicklung in den drei wichtigsten strategischen Bereichen der Bank, so die Mitteilung: das auf «Core-Affluent»-Kunden zugeschnittene Private Banking, die noch individueller gestalteten Leistungen für «Hight-Net-Worth»-Kunden sowie die Unterstützung der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz und im Ausland.

Nicht mehr die Rede ist indes vom Umbau des Instituts in eine Handelsbank, wie ihn der mexikanischstämmige Investor Alejandro Garcia mit dem Tessiner Geldhaus vorhatte. Wie auch finews.ch berichtete, ist die Übernahme von Arner durch Garcias IXE Gruppe im letzten Sommer geplatzt. Das Institut stand damals vor einem Scherbenhaufen, und Garcia hat inzwischen einzelne Verhandlungspartner auf Schadenersatz verklagt.

Zwei neue Verwaltungsräte

Derweil ist es bei Arner zu Veränderungen im Aktionariat und im Verwaltungsrat gekommen, wie weiter berichtet wurde. Nicola Bravetti ist aus dem Eignerkreis ausgetreten; zudem wurde der Verwaltungsrat bestehend aus Gabriele Gandolfi, Roland Müller-Ineichen und Giovanni Giacomo Schraemli um Giuseppe Benelli und Jürg Sturzenegger erweitert.

Benelli, früher Geschäftsleitungsmitglied des Rückversicherers Swiss Re so wie der Banken Vontobel und Leu, wurde mit dem Präsidentenamt betraut. Der Bündner Sturzenegger ist neben seiner Charge bei Arner Co-CEO des Zürcher Vermögensverwalters Fisch Asset Management.

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