Nach einem Jahr an der Spitze der Zürcher Falcon Private Bank gibt Walter Berchtold das CEO-Mandat in neue Hände. Und es kommt noch zu einem Wechsel beim Institut.

Martin Keller (Bild unten) wird per sofort neuer Chef der Falcon Private Bank. Das teilte das Schweizer Geldhaus im Besitz der Herrscherfamilie von Abu Dhabi am Mittwoch mit.

Keller Martin 500

Walter «Wädi» Berchtold, der vor einem Jahr auf der Höhe des Skandals um den malaysischen Staatsfonds 1MDB das Ruder bei Falcon übernommen hatte, wird das Institut nach einer Übergangsfrist verlassen, wie es weiter hiess.

Auch der Präsident geht

Den Posten räumt auch der Bankpräsident, Christian Wenger. Über die Nachfolge werde zu gegebener Zeit informiert, so die Falcon am Mittwoch. Der Wirtschaftsanwalt Wenger sitzt seit 2005 im Falcon-VR und hat das Präsidium erst letzten März übernommen.

Damals trat auch der 50-jährige Keller ins Aufsichtsgremium des Instituts ein. Als ehemaliger Leiter der Region Europa, Nahost und Afrika (Emea) im Asset Management der Credit Suisse (CS) bringt er wie viele andere Falcon-Banker Vergangenheit bei der zweitgrössten Schweizer Bank mit.

In seiner ein Vierteljahrhundert umspannenden Banking-Karriere war Keller zudem für Aquila Capital, Man Investements, Deutsche Bank Asset Management und UBS Warburg tätig gewesen. Er soll Falcon nun wieder auf den Wachstumspfad führen, wie es weiter hiess.

Mission Accomplished?

Das Institut stellt sich damit auf den Standpunkt, dass die «Repositionierung» der Bank nach den jüngsten Turbulenzen und dem überraschenden Ausscheiden des langjährigen Chefs Eduardo Leemann geglückt sei. Eine «Mission Accomplished» also für den scheidenden CEO?

Tatsächlich hat der profilierte ehemalige CS-Privatbank-Chef Berchtold die kurze Zeit als Falcon-CEO genutzt, um zahlreichen Neuernennungen vorzunehmen und dem Institut einen Fintech-Anstrich zu verpassen.

So sorgte Falcon als erste Zürcher Bank mit einem Bitcoin-Automaten weltweit für Schlagzeilen.

Bei seinem Antritt vor einem Jahr war Berchtold die Freude richtig anzumerken, wieder operativ eine Bank lenken zu dürfen. Nun ist damit schon wieder Schluss. Langweilig dürfte es ihm mit seinen diversen Mandaten – etwa beim Robo-Advisor Werthstein – aber so schnell nicht werden.

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