Die Genfer Privatbank Lombard Odier ist in London erst kürzlich ins Geschäft mit wohlhabenden Familien eingestiegen. Umso grösser sind die Ambitionen des Neulings.

Der Asset-Management-Arm der Genfer Privatbank Lombard Odier hat im vergangenen Mai in London ein neues Vertriebsteam installiert, das sich speziell um europäische Family Offices kümmert, wie auch finews.ch berichtete.

Die dreiköpfige Mannschaft führt Ahmed Husain. Sein Ziel ist es, binnen zwei Jahren Vermögen von reichen Familien in der Höhe von gegen 1,3 Milliarden Franken zu verwalten und die Teamstärke zu verdoppeln. Darüber berichtete kürzlich das britische Branchenmagazin «Professional Wealth Management».

Im Fokus hat er die 250 reichsten Familien aus Europa und dem Nahen Osten. Er und sein Team haben in den vergangenen sechs Monaten bereits 100 wohlhabende Familien als Kunden gewinnen können, wie es weiter hiess. 

Anforderungsreiche Klientel

Trotz des ersten Erfolgs weiss Husain, dass noch viel Arbeit bevorsteht. «Das Family-Office-Geschäft ist hart», erklärt er. Nicht nur herrsche ein intensiver Wettbewerb, diese Klientel sei auch sehr geduldig und halte durchschnittlich 30 Prozent des Vermögens in Cash – eine Herausforderung für Vermögensverwalter.

Husain weiss, wovon er spricht. Vor Lombard Odier war er als Partner für Altice Capital, einem Investmentvehikel des israelisch-französischen Milliardärs Patrick Drahi, tätig.

Einen Vorteil gegenüber den Rivalen sieht Husain in der partnergeführten und auf Langfristigkeit basierenden Unternehmensstruktur von Lombard Odier. «Privatbanken, die quartalsweise Bericht erstatten, können Family Offices nicht wirklich betreuen», findet er.

Frust statt Lust

Vor diesem Hintergrund seien viele Kundenberater von Gross- und Privatbanken ihren individuellen Zielen verpflichtet und müssten demnach Anlageprodukte und -lösungen verkaufen, gibt Husain zu bedenken. «Dies führt dazu, dass sowohl Kunden wie Berater frustriert sind.»

Auch die Welt der börsenkotierten Banken kennt Husain gut. Vor Altice Capital diente er acht Jahre bei Goldman Sachs, wo er zuletzt als Managing Director sehr wohlhabende europäische Kunden und deren Family Office betreute.

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