Zehn Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise herrscht wieder Bewegung in der europäischen Bankbranche. Kaum je zuvor zirkulierten so viele Spekulationen darüber, wer mit wem fusionieren könnte.

Die guten Wirtschaftsperspektiven in Europa verbunden mit dem Umstand, dass viele Finanzinstitute sich reorganisiert haben und auch den hohen regulatorischen Anforderungen gerecht werden, haben eine neue Dynamik in den europäischen Bankensektor gebracht.

Die anhaltend tiefen Zinsen sowie die zum Teil günstigen Bewertungen vieler europäischer Finanztitel beflügeln zusätzlich diesen Aktivismus. Und «last but not least» beschleunigt die fortschreitende Digitalisierung die Entwicklung, wonach gemäss Prognosen im Banksektor kein Stein auf dem andern bleibt.

Gerade vor dem Hintergrund, dass sich manche Geschäftsbereiche für einige Banken aus Margenüberlegungen kaum mehr rechnen, deutet einiges darauf hin, dass es neben grossen Fusionen auch Teilübernahmen geben könnte, was die Aktienkurse ebenfalls stimulieren dürfte, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» in einem Bericht schreibt.

Objekt der Begierde

Im Gegensatz zur politischen Dominanz Deutschlands in Europa, sind es im Finanzsektor derzeit eher die französischen Banken, die den Ton angeben. Vor allem die operativ sehr erfolgreiche BNP Paribas outet sich als ein Institut, das durchaus Hunger auf eine Übernahme zum Ausdruck bringt. Als Objekt der Begierde gilt dabei vor allem die deutsche Commerzbank.

Wie die Deutsche Bank hat es das Institut in den vergangenen Jahren nicht geschafft, sich erfolgreich zu positionieren. Es verharrt stattdessen in einer Selbstfindungsphase, die letztlich darauf hinaus läuft, übernommen zu werden. Ausser der BNP Paribas hat – wenn auch nicht offiziell – die Schweizer Grossbank UBS ein Auge auf das deutsche Kreditinstitut geworfen.

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War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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