Schon länger wird der UBS Interesse an der Commerzbank nachgesagt. Dazu hat sich ein Manager des deutschen Bankkonzerns gegenüber finews.ch nun unmissverständlich geäussert.

Martin Blessing ist definitiv im UBS-Olymp angelangt. Wie die Grossbank am Montag vermeldete, übernimmt er die Co-Leitung der neuen Superdivision Global Wealth Management.

Ein steiler Aufstieg, bedenkt man, dass der Deutsche erst im Herbst 2016 zum Konzern gestossen ist.

Die Commerzbank, die Blessing zuvor als CEO leitete, scheint von solchen Sphären weit entfernt. Die zweitgrösste Bank Deutschlands steckt mitten im Turnaround und streicht bis 2020 rund 9'600 von 45'000 Stellen. Noch mehr: Bereits wird das Institut als Übernahmekandidat gehandelt. Unter den Interessenten soll sich auch die UBS befinden, wie in den Medien kolportiert worden ist.

Digitalisierung unter Hochdruck

Dazu hat Michael Reuther nun Klartext gesprochen. Der Leiter des Firmenkunden-Geschäfts der Commerzbank weilte für einen Anlass der Schweizer Tochterbank in just an diesem Montag in Zürich. Gegenüber finews.ch stellte er fest: «Wenn wir verkaufen wollten, hätten wir sicher nicht diesen Weg eingeschlagen.»

Der Weg, das ist Reuther zufolge eine «Wachstumsstrategie auf stand-alone-Basis». Gleichzeitig digitalisiert die Bank unter Hochdruck. Bis 2020 sollen jährlich rund 700 Millionen Euro in neue Technologien und IT investiert werden, dies sind immerhin 10 Prozent der gesamten jährlichen Kostenbasis der Bank.

Noch immer Fans in Frankfurt

Mit «schuld» daran ist ironischerweise Ex-CEO Blessing. «Als er die Bank verliess», berichtete Reuther, «setzten wir uns vor die weisse Tafel und machten uns daran, das Unternehmen neu zu erfinden.»

Dass dies zu schmerzhaften Umwälzungen führte und den Eindruck hinterliess, Blessing habe die Commerzbank in der Stunde der Not verlassen, trägt man diesem offenbar nicht nach. In Frankfurt, so scheint es, hat der neue Stern am UBS-Himmel immer noch seine Fans.

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