Nach dem gescheiterten Wechsel von Andrea Orcel zur spanischen Bank Santander bemüht sich deren Präsidentin Ana Botin in der Beziehung zur UBS um Diplomatie.

Andrea Orcels Rückzieher, den CEO-Posten bei der spanischen Grossbank Santander zu übernehmen, hinterlässt nur Verlierer. Die UBS, weil sie ihren erfolgreichen Investmentbank-Chef verloren hat. Santander und Verwaltungsratspräsidentin Ana Botin, weil sie sich vorwerfen lassen müssen, die mit einem Wechsel verbundenen Details schlecht abgeklärt zu haben.

Und natürlich Orcel selber, der nun ohne Job dasteht und Santander womöglich wegen Vertragsbruch verklagt. Santander war nicht bereit gewesen, die rund 50 Millionen Franken an aufgeschobenen Boni für Orcel zu bezahlen. Die UBS wiederum hatte sich dagegen gesperrt, einen Teil der Summe zu übernehmen.

Respekt gegenüber der Entscheidung der UBS

Dies, nachdem Botin gehofft hatte, dass die UBS der spanischen Bank entgegenkommen würde. Schliesslich arbeiteten die beiden Institute unter Orcels Ägide eng zusammen.

Ob die UBS die präferierte Investmentbank für Santander bleiben wird, ist nun eher fraglich. Botin sagte am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg»: «Wir haben eine grossartige Beziehung zur UBS, und wir werden künftig mit jedem zusammenarbeiten, der uns am besten berät.» Das kann so gelesen werden, dass sich nun andere Investmentbanken bei den Spanieren bewerben können. Sie respektiere die Entscheidung der UBS, gab sich Botin diplomatisch.

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