Vermögen gesteigert, Ertrag verpufft – 2018 erwies sich erneut als schwieriges Jahr für die Genfer Banque Cramer. Immerhin hat sich der Gewinn stabilisiert. 

Ein Jahr der Transformation sei 2018 gewesen. Ein Jahr, in dem die Genfer Privatbank Cramer versucht habe, ihre Prozesse zu vereinfachen und das Geschäftsmodell zu straffen: Dies teilte die Genfer Beteiligungsfirma Norinvest, der die Bank gehört, mit. Allerdings ist der Ertrag im vergangenen Jahr um 27 Prozent eingebrochen und betrug statt rund 64 Millionen noch rund 47 Millionen Franken.

Fokus auf Schlüsselmärkte

Dieser Taucher sei unter anderem auf den Verkauf der 85-Prozent-Beteiligung an der Private Investment Bank auf den Bahamas von letztem April zurückzuführen, heisst es. Doch auch im Kernmarkt der Privatbank, der Schweiz, lief es scheinbar nicht so recht, wo sich die Ertragskraft laut Norinvest «generell verlangsamt» hatte.

Ganz vom Ausland lässt das Institut nicht. Vergangenen September eröffnete Cramer eine Vertretung in Moskau, um «das Engagement auf dem russischen Markt zu unterstreichen und die Beziehungen zu den derzeitigen und zukünftigen Kunden der Bank zu erleichtern.»

Norinvest mit Gewinn

Ausserdem habe die Bank Cramer verschiedene Massnahmen eingeleitet, um sich auf ihre Schlüsselmärkte in Russland, Polen, Lateinamerika, Italien und der Schweiz zu konzentrieren, hiess es. 

Beim Mutterhaus der Bank, der Norinvest Holding, sehen die Zahlen besser aus als im vergangenen Jahr. Damals erzielte das Unternehmen einen Verlust von 441'000 Franken. 2018 gelang nun ein Gewinn von rund 1,6 Millionen Franken. Die Gruppe Norinvest als ganzes schloss mit einem Gewinn von rund 4,7 Millionen Franken, gegenüber etwa 1,3 Millionen im letzten Jahr.

Chef weg

Auch 2019 verspricht turbulent zu werden. Vor drei Wochen nahm der CEO der Bank, Cédric Anker, nach rund eineinhalb Jahren den Hut und verliess die Bank per sofort, wie finews.ch damals berichtete.

Es soll zum Streit zwischen ihm und dem Hauptaktionär der Bank, Massimo Esposito, gekommen sein. Daher wird die Bank inzwischen über eine Interimslösung geführt.

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