Die Schweizer hatten in den letzten zehn Jahren nicht unbedingt die höchste Meinung von ihren Banken. Doch nun ist der Finanzplatz aus dem Meinungstief geklettert. Das sind die Gründe dafür.

Es mag den Autoren von der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) zu unwichtig erschienen sein. Aber in der Meinungsumfrage zur Haltung der Schweizer gegenüber ihren Banken fehlt das Thema Sparzinsen.

Dass Schweizer Banken diese seit geraumer Zeit praktisch kaum mehr bezahlen – die UBS bezahlt seit Neuestem erwachsenen Sparkunden gar keine Zinsen mehr – scheint das gesamte Meinungsbild aber nicht allzu sehr zu beeinträchtigen.

Die am Mittwoch veröffentlichte Umfrage zeigt nämlich ein «relativ gefestigtes, positives Image» der Schweizer Bankenbranche, wie es heisst. Die gute Neuigkeit: Erstmals seit der Finanzkrise liegt die Einstellung der Schweizer Bevölkerung gegenüber Banken wieder auf dem Niveau vor 2008/09.

Banken Image kl

Konkret und in Zahlen: Eine relative Mehrheit von 53 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten sei überzeugt, dass die Schweizer positiv über die Banken denken würden. Das sind 6 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Umfrage im Jahr 2017.

Entsprechend abgebaut hat sich die indifferente bis negative Wahrnehmung, die derzeit 44 Prozent der Bevölkerung bekundeten. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 lag dieser Anteil noch bei 55 Prozent.

Für bemerkenswert halten die Studienautoren, dass in dieser Entwicklung die politische Anschauung kaum eine Rolle zu spielen scheint. Selbst Linksorientierte gingen knapp mehrheitlich davon aus, dass Schweizer Banken positiv eingestuft würden, heisst es.

Nachhaltigkeit hilft dem Image

Wie die Bankiervereinigung weiter festhält, scheint das Thema Nachhaltigkeit dem Image zu helfen. Sofern Nachhaltigkeit nämlich von den Befragten in Verbindung mit Banken gebracht werde, befördere dies aktuell ihr positives Image.

Zum positiven Image trage zudem bei, dass die Banken als Arbeitgeber als verlässlich und sicher gelten. Eine wichtige Rolle spielen in der Wahrnehmung der Befragten auch die volkswirtschaftliche Bedeutung der Finanzbranche und das Steuersubstrat, das sie generiert. 

So gelten Banken nicht nur als der Wirtschaftszweig mit dem höchsten Beitrag an die schweizerische Gesamtwirtschaft. Die Befragten gehen auch davon aus, dass die Schweizer Banken international gut aufgestellt sind.

Das Vertrauensverhältnis zwischen Banken und Kunden scheint wohl der Kitt zu sein, der alles zusammenhält. Denn stolze 95 Prozent der Befragten vertrauen ihrer Hausbank.

UBS und Credit Suisse haben wohl Marktanteile ausgebaut

Die Umfrage zeigt zudem auf, dass sich die Kräfteverhältnisse auf dem Schweizer Bankenplatz etwas verschoben haben. Die Kantonalbanken haben in den letzten Jahren an Zuspruch verloren, wenn es um die effektive Nutzung als Hauptbank geht.

Hauptbank

Dasselbe gilt für die Postfinance, die aktuell mit 19 Prozent knapp unter einem Fünftel liegt. Deutlich ausbauen konnte die UBS an dritter Position von 13 auf 17 Prozent. Damit liegt sie gleichauf mit den Raiffeisenbanken, die von rund einem Fünftel in den Jahren 2015 bis 2017 auf 17 Prozent zurückgegangen sind.

Auch die Credit Suisse konnte im selben Zeitraum um vier Prozent zulegen. Sie ist von 7 Prozent im Jahr 2017 auf 11 Prozent im Jahr 2019 angestiegen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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