Vier Jahre nach dem Zinsschock ringt sich der Schweizer Marktführer offenbar zu einem aufsehenerregenden Schritt durch. Machen es bald alle anderen Banken der UBS nach?

Das Sparkonto verdient seinen Namen nicht mehr – jedenfalls bei der UBS, wenn dem Schweizer Online-Vergleichsdienst Moneyland zu trauen ist. Laut einer Mitteilung vom Dienstag will Moneyland erfahren haben, dass UBS per 1. Juni 2019 die Verzinsung auf Sparguthaben auf historische Tiefstände senkt. Für erwachsene Sparkunden gäbe es dannzumal überhaupt nichts mehr zu holen: Während der Zinssatz auf dem Privatkonto bereits bei 0 Prozent lag, wird nun auch der Zinssatz des Sparkontos auf 0 Prozent gesenkt.

Weiter von Senkungen betroffen sind unter anderem das Sparkonto für Erwachsene, Privatkonten für Jugendliche und Studierende, das Jugendsparkonto, das Säule-3a-Konto sowie das Freizügigkeitskonto, wie Moneyland weiter weiss. Die Medienstelle der UBS war dazu frühmorgens noch nicht zu erreichen.

Minizins in Gefahr

Die Zinspolitik der grössten Schweizer Bank hat zweifellos Signalwirkung. Auch Moneyland rechnet damit, dass sich die neue Zinssenkung der UBS auch auf die Kunden anderer Banken negativ auswirken könnte. Trotz Strafzinsen von 0,75 Prozent auf den Sichteinlagen der Geldinstitute bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zahlen die meisten Häuser im Retailgeschäft noch Sparzinsen – schweizweit liegt der Durchschnitt bei 0,07 Prozent. Nun könnte auch dieser Minizins bald dahinschmelzen.

Dies, obwohl sich das Zinsengeschäft für die Banken in den letzten Jahren durchaus als lukrativ erwiesen hat. Gegenüber finews.ch sagte jüngst der Valiant-Verwaltungsrat und Ex-Chef Markus Gygax: «Mit den Negativzinsen sind die Retailbanken nicht schlecht gefahren – darüber darf die Branche also nicht jammern.»

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