Hinzu kommt die Tatsache, dass die Geldhäuser nicht nur wegen des Bankgeheimnisses eifersüchtig über ihre Daten wachen. In Zeiten von «Big Data» gelten Informationen als Goldgrube, auch wenn das hiesige Banking eben erst begonnen hat, diesen vermeintlichen Schatz zu bergen. Was die Kunden möchten, erscheint da sekundär.

Ein Fehler, wie PwC-Experte Weiss aufgrund seiner Erfahrungen in Europa feststellt. «In der EU haben sich schon Unternehmer zusammengetan und die Stammdaten ihrer Firmen von ihrem Anwalt oder Steuerberater sammeln lassen. Ihre Unternehmen geschäften nur noch mit Banken, welche die Daten zentral vom Anwalt beziehen.»

Besser wäre es da wohl, proaktiv auf die Wünsche der Unternehmer einzugehen, die ja zugleich als Kunden fürs Private Banking von grösstem Interesse sind.

KYC-Zentrum ohne Anhänger

Rein technisch liesse sich eine zentrale Sammelstelle durchaus umsetzen, ist man sich zumindest bei der Beratungsfirma sicher. Und was das Bankgeheimnis betrifft, sagt Weiss: «Ich denke, dass diese Frage mindestens betreffend der Stammdaten von Firmenkunden gelöst werden kann.»

Das wäre gleichsam ein Schritt in Richtung der eigentlichen «piece de résistance»: die Daten der Privatkunden. Auch hier gab es bereits Initiativen am Bankenplatz. So weibelte Banque-Syz-Gründer Eric Syz für ein zentrales Kundeninformations-Zentrum für Compliance-Abfragen, kurz KYC. Dieses Zentrum würde alle Informationen zum Kunden enthalten, ganz gleich, bei welcher Bank dieser ist, schlug Syz vor. «Die Schweiz könnte international zur Swiss Fortress werden, wo Kunden ihre KYC-Daten sicher gespeichert wissen», sagte der Banker im Jahr 2017 zu finews.ch.

Indes, auch dieser Ansatz kam über erste Gespräche nicht hinaus.

Swiss ID als Ausgangspunkt?

Bei PwC äussert dazu auch Weiss Vorbehalte. Vorerst sei bei einer Data Utility zwischen natürlichen und juristischen Personen zu unterscheiden. Denn im Privatkunden-Geschäft sei nicht klar, ob der Austausch mit Banken intensiv genug ist, um den Aufbau einer zentralen Sammelstelle zu rechtfertigen.

Viel eher im Zentrum stehe bei Privatkunden das Thema der digitalen Identität, findet der Berater. Hier besteht mit der Swiss ID bereits eine wichtige Infrastruktur, bei der die Banken noch dazu eine bedeutende Treibkraft sind. Allerdings stellt sich auch hier die Frage, wie weit die Geldhäuser ihre teils hochentwickelten Login-Prozesse gegenüber der Konkurrenz öffnen wollen.

Doch wie sich im nahen Ausland bei den Firmenkunden-Daten bereits zeigt: Ein Wollen kann im Zeitalter der Digitalisierung sehr schnell in ein Müssen umschlagen.

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