Die St. Galler Kantonalbank hat im ersten Semester 2020 erstmals seit 2015 wieder mehr Rückstellungen für Kreditrisiken gebildet als aufgelöst. Dennoch blickt das Institut relativ zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte.

Die St. Galler Kantonalbank verzeichnet im ersten Halbjahr 2020 ein gutes, stabiles Geschäftsergebnis, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Der Konzerngewinn stieg um 1,4 Prozent auf 83,6 Millionen Franken.

Sehr erfreulich war gemäss weiteren Angaben das Netto-Neugeschäft von 2,3 Milliarden Franken (+3,2 Prozent) im Geschäftsvolumen. Dazu trugen die Kundenausleihungen von 0,5 Milliarden Franken (+1,9 Prozent) und die verwalteten Vermögen mit einem Nettoneugeld von 1,8 Milliarden Franken (+3,9 Prozent) bei.

Stabile Risikosituation dank höherer Rückstellungen

Die Risikosituation sei stabil; aus Vorsichtsüberlegungen wurden dennoch erstmals seit 2015 wieder mehr Rückstellungen für Kreditrisiken gebildet als aufgelöst, teilte die SGKB weiter mit.

Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Finanzmärkte stark getroffen. Zahlreiche Kundinnen, Kunden und Geschäftspartner der St.Galler Kantonalbank müssen sehr schmerzhafte Einschnitte verkraften. Auch die Bank ist stark gefordert, obwohl die direkten Auswirkungen der Corona-Krise vergleichsweise glimpflich sind.

Rasche Liquidität

Alle Niederlassungen blieben während des Lockdowns ohne Unterbruch geöffnet, und die Bankdienstleistungen waren jederzeit vollumfänglich verfügbar, wie das Institut weiter schreibt. Das oberste Ziel war und ist der Schutz der Gesundheit der Mitarbeitenden sowie der Kundinnen und Kunden.

Zudem kam den Banken eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung der Überbrückungskredite (Covid-19-Kredite) zu, um betroffene Unternehmen unbürokratisch, gezielt und rasch mit Liquidität zu versorgen.

All dies war nur möglich, weil unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit unvermindert mit grossem Einsatz erledigten, sei dies an ihrem Arbeitsplatz in der Bank oder im Homeoffice, wie die SGKB berichtet.

Hohe Unsicherheiten

Der Ausblick auf das zweite Halbjahr 2020 ist auch für die Ostschweizer Bank mit aussergewöhnlich hohen Unsicherheiten behaftet. «Wir befinden uns in einer schmerzhaften Rezession, die Zinsen sind tief und die Finanzmärkte volatil. Die Wirtschaftstätigkeit zieht zwar wieder an, mit einer schnellen Erholung auf das Niveau vor der Corona-Krise ist jedoch nicht zu rechnen», schreibt die SGKB.

Verschiedene Faktoren hemmten weiterhin den Konsum im Inland sowie die Nachfrage aus dem Ausland, heisst es in dem Communiqué vom Mittwoch. Auch die Investitionstätigkeit der Unternehmen sei zurückhaltend. Trotzdem biete die aktuelle Situation auch Chancen, gerade für die SGKB.

«Während der Corona-Phase haben wir rasch technische Mittel und Wege genutzt, um über Distanz Kundinnen und Kunden beraten zu können sowie bankintern und mit externen Partnern zusammenzuarbeiten», ao die Bank abschliessend.

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