Dank deutlichen Einsparungen konnte die Bank Julius Bär ihre Profitabilität im dritten Quartal 2020 deutlich steigern. Anfang 2021 führt das Institut ein neues Vergütungssystem für Kundenberater ein. 

Die Zürcher Bank Julius Bär blickt auf ein erfolgreiches drittes Quartal 2020 zurück. Begünstigt durch anhaltende Kundenaktivität war der Betriebsertrag in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 deutlich höher als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor, wie das Institut am Montag in seinem Interim Management Statement mitteilte.

Gleichzeitig führten die Kostensenkungsinitiativen zu einem Rückgang des Geschäftsaufwands. In der Folge verbesserte sich die Profitabilität signifikant, wie weiter zu erfahren war.

Rückläufige Kundenvermögen seit Anfang 2020

Die verwalteten Vermögen beliefen sich Ende September 2020 auf 413 Milliarden. Franken Dies entspricht einer Zunahme um 3 Prozent seit Ende Juni 2020, nachdem sich die im März 2020 begonnene Erholung der Aktienmärkte im dritten Quartal fortgesetzt hat. Seit Ende 2019 sind die verwalteten Vermögen um 3 Prozent zurückgegangen.

Die Netto-Neugeldzuflüsse nahmen im dritten Quartal 2020 beträchtlich zu, wie weiter zu erfahren war, was zu einer annualisierten Wachstumsrate von nahezu 4 Prozent für die ersten neun Monate des Jahres 2020 führte (gegenüber 2,3 Prozent in der ersten Hälfte des Jahres 2020 und 2,8 Prozent für das Gesamtjahr 2019).

Weniger Kredite

Nachdem eine ausserordentliche Zunahme der Marktvolatilität und der Handelsvolumen die Bruttomarge in den ersten vier Monaten des Jahres 2020 auf ein sehr hohes Niveau ansteigen liess, ging diese im Mai und Juni 2020 auf einen nachhaltigeren Stand zurück.

Im dritten Quartal 2020 lag die Bruttomarge nah am Niveau dieser beiden Monate. Der Beitrag der Erträge aus Kundenaktivität war beinahe unverändert, während der Erfolg aus dem Zinsgeschäft leicht rückläufig war, da die Kredite weniger stark zugenommen hatten als die verwalteten Vermögen. Demzufolge lag die Bruttomarge in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 bei knapp über 89 Basispunkten (Bp), im Vergleich zu 92 Bp im ersten Halbjahr 2020 und 82 Bp im Gesamtjahr 2019.

Wirksame Einsparungen

Aufgrund des Kostensenkungsprogramms 2019 und der ersten Auswirkungen der im ersten Halbjahr 2020 ergriffenen Massnahmen fiel der Geschäftsaufwand in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 niedriger aus als in derselben Periode im Vorjahr.

Die adjustierte Cost/Income Ratio für die ersten neun Monate 2020 verbesserte sich auf 66,1 Prozent (im ersten Halbjahr 2020 lag sie bei 66,6 Prozent, im Gesamtjahr 2019 bei 71,1 Prozent); die adjustierte Vorsteuermarge für die Berichtsperiode betrug 30 Bp (im Vergleich zu 31 Bp im ersten Halbjahr 2020 und 22 Bp im Gesamtjahr 2019).

Zweite Dividendenausschüttung

An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 2. November 2020 will die Bank die zweite Dividendenausschüttung an die Aktionäre in der Höhe von 75 Rappen pro Aktie vornehmen (bestehend aus einer Ausschüttung aus der «gesetzlichen Kapitalreserve» von 37,5 Rappen und einer Dividende von 37,5 Rappen pro Aktie).

Auf Ersuchen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma hatte Julius Bär den ursprünglichen Dividendenantrag für 2019 angepasst und die vorgesehene Ausschüttung von 1.50 Franken pro Aktie in zwei gleich grosse Tranchen aufgeteilt. Die erste Ausschüttung erfolgte im vergangenen Mai 2020.

Neues Vergütungssystem für Kundenberater

Ende September 2020 schloss Julius Bär den Verkauf ihres Geschäfts auf den Bahamas an den lokalen Vermögensverwalter Ansbacher (Bahamas) Ltd. ab. Dieser Schritt war Teil des Programms der Gruppe zur Verringerung von Komplexität. Über Einzelheiten der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.

Im September leitete Julius Bär zudem die Einführung eines neuen Vergütungssystems für ihre Kundenberater ein, welches auf das strategische Ziel von nachhaltigem Gewinnwachstum ausgerichtet ist. Ab 1. Januar 2021 wird es in den wichtigsten Märkten in Kraft treten und anschliessend für die Kundenberater in der ganzen Gruppe weltweit eingeführt.

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