An den ultratiefen Leitzinsen ist nicht zu rütteln. Derweil heizt sich der Konkurrenzkampf im Schweizer Hypo-Geschäft noch mehr auf, besagt eine Studie.

Der Corona-Schock vom vergangenen März liess die Zinsen am Schweizer Hypotheken-Geschäft zwar kurzfristig klettern. Die Richtzinsen für zehnjährige Festhypotheken bewegten sich vom Rekordtief bei 0,98 Prozent auf 1,20 Prozent.

Doch seither ist Entspannung angesagt, wie der Vergleichsdienst Comparis am Donnerstag berichtete: Die Zinsen der hierzulande beliebtesten Hypothek bewegen sich seither in einer Bandbreite von 1 bis 1,15 Prozent, der Richtzins liegt bei 1,05 Prozent.

Harte Bandagen

Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) und die EU dieser Tage beschlossen hatten, die Wirtschaft mit Hilfskrediten und zusätzlichem Notenbankgeld in Billionenhöhe zu fluten, und am Donnerstag auch die Schweizerische Nationalbank am Negativzins von -0,75 Prozent festhielt, sind die ultratiefen Zinsen für die nächsten Monate in Stein gemeisselt. Die Hypothekar-Zinsen verharren somit auf tiefem Niveau.

Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp stellt vor diesem Hintergrund fest, dass der Konkurrenzkampf im Hypo-Geschäft noch härter wird. «Hypothekar-Anbieter werden mit harten Bandagen kämpfen, um bestehende Kunden zu halten und neue zu gewinnen», erklärt er. Entsprechend bleiben die Margen unter Druck und damit die Erträge der Banken, die noch immer mehr als 90 Prozent des Kreditvolumens stellen.

Banken gegen Institutionelle

Treiber des Wettbewerbs sind 2021 die bekannten zwei Faktoren, wie Comparis weiter feststellt: Zum einen sind es vor allem Regional-, Raiffeisen- und Kantonalbanken, die einen Grossteil ihrer Erträge mit dem Hypothekar-Geschäft erzielen. Die Zinsmarge hat über die Jahre aber abgenommen.

Kompensieren lässt sich das nur über eine Ausweitung der Volumen. Die anhaltenden Negativzinsen treiben andererseits immer mehr Investoren, namentlich Versicherer und Pensionskassen, in die Anlageklasse Hypotheken.

Das spricht für einen Kundenmarkt im nächsten Jahr: Versicherer und Pensionskassen bieten tendenziell die besten Konditionen für lange Laufzeiten. Banken offerieren in der Regel bei kurzen und mittleren Laufzeiten die günstigsten Zinssätze. Die Zinsen auf zehn Jahre anzubinden, ist relativ zu kürzeren Laufzeiten so günstig wie kaum je zuvor.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel